…dagegen ist der Spitzenverband der Tourette-Geschädigten ein Quell der reinen Sprache! Und Adolf Hitler (6) bleibt in Pflegefamilie



Veröffentlicht am 3. Juni 2012 von

Es gibt Zitate und Geschehnisse, die sind so bemerkenswert, dass ich ein unabweisbares Bedürfnis habe, sie im strafblog weiterzugeben, auch wenn sie vordergründig keinen strafrechtlichen Bezug haben. Dabei bin ich mir der Tatsache bewusst, dass der strafblog kein Boulevardmagazin ist und auch nicht werden soll. Aber wir Juristen sind ja prädestiniert dafür, Zusammenhänge zu schaffen, die dann schon zum Thema gehören. Hier also 3 Ereignisberichte vom Wochenende:

sueddeutsche.de befasst sich heute in einem Beitrag von Thorsten Denkler mit dem Parteitag der Linken, die er in Anbetracht der Auseindersetzungen zwischen West-Linken und Ost-Reformern als „Partei der Verletzten und Gedemütigten“ bezeichnet. Nachdem die West-Linken den Ost-Reformer Bartsch als neuen Parteivorsitzenden verhindert hätten, stünden neue Zerreißproben bevor. „Ihr habt den Krieg verloren“, hätten die Wessis den Ossis auf dem Parteitag entgegengeschmettert. Und zur verbalen Qualität der Auseinandersetzung heißt es dann in trefflicher Manier: „Die Linke ist keine normale Partei, schon längst nicht nach diesem Parteitag. Da wird in den Rücken gefallen, verletzt, gepöbelt und schlecht geredet, dagegen ist der Spitzenverband der Tourette-Geschädigten ein Quell der reinen Sprache.“ Das klingt doch ganz nach Ehrschutzdelikten und deshalb ist´s eben doch ein Thema für den strafblog. Fragt sich nur, wer jetzt beleidigt sein muss, die Tourette-Geschädigten oder die Linke oder zumindest Teile davon.

Aus den USA berichtet der Berliner Kurier, dass der 6-jährige Adolf Hitler nach einem Gerichtsentscheid nicht zu seinen Eltern zurück kommt, sondern in einer Pflegefamilie bleibt. Die rechtsradikalen Eheleute Heath und Deborah Campbell hatten ihren Kindern in bester Agit-Prop-Manier Namen gegeben, die es in sich haben. Neben Adolf Hitler Campbell gibt es da nämlich noch die Töchter JoyceLynn Aryan Nation und Honszlynn Hinler Jeannie, die nach Entziehung des Sorgerechts im Jahr 2009 ebenfalls in Pflegefamilien untergebracht wurden. Das Gericht geht davon aus, dass die Kinder von den Eltern misshandelt wurden, was diese bestreiten. Vater Heath Campbell meint, dass die Entziehung des Sorgerechts allein auf die Namensgebung für die Kinder zurückzuführen sei. Er hat gegenüber der Presse verlauten lassen, er habe sich von seiner Frau getrennt und sei auch bereit, seine rechtsradikale Gesinnung aufzugeben, wenn das die Voraussetzung sei, die Kinder zurückzubekommen. Das nenne ich echte Läuterung! Da wird sich Adolf Hitler freuen.

An strafbare Massenvernichtung (Verzeihung, ich weiß, dass dieser Begriff die Grenze der „political correctness“ vielleicht schon überschreitet) erinnert, was der THW Kiel in dieser Saison geleistet hat.  Die Super-Handballer aus dem Norden der Republik haben nämlich laut Hamburger Abendblatt ein Novum im gesamten deutschen Profisport geschafft, nämlich eine ganze Saison ohne jeden Punktverlust zu überstehen und völlig unbefleckt Meister zu werden. 68 zu Null Punkte sprechen eine deutliche Sprache. Und weil das des Guten noch nicht genug ist, haben die Kieler Über-Spieler gleich auch noch den Pokal und die europäische Champions League gewonnen und damit das Triple perfekt gemacht. Gratulation!.

 

 


Kategorie: Strafblog
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