Kweku Adoboli lautet der klangvolle Name des Mannes, der die Londoner Dependance der Schweizer UBS-Bank mit gewagten Spekulationen zuerst in eine traumhafte Gewinnsituation und dann fast in den Ruin wirtschaftete. 1 ,8 Milliarden Euro verzockte der Mann, wobei er etliche bankinterne Regeln verletzte und Sicherungsmechanismen aushebelte. Das brachte im jetzt eine Freiheitsstrafe von 7 Jahren ein. Wie welt.de berichtet, hat eine Jury im altehrwürdigen Londoner Southwark Crown Court den Sohn eines ghanaischen Diplomaten des zweifachen Betruges für schuldig befunden. Der Mann hatte unter einem als „Regenschirm“ bezeichneten geheimen Konto abenteuerliche Finanzspekulationen betrieben und einen Weg gefunden, das Sicherheitslimit von 100 Millionen Dollar Handelsvolumen täglich zu umgehen. So lange das gut ging, galt er bankintern als Guru, das von ihm betriebene Desk wurde bankintern als „Oase der Gewinne“ bezeichnet. Dann kam die Eurokrise und die Kurse brachen ein. Er habe die Kontrolle über das Geschehen verloren, räumte Adoboli vor Gericht ein. Das Verlustrisiko soll zeitweise auf bis zu 12 Milliarden Doller angeschwollen sein.
Adoboli, der sich tränenreich verteidigte, habe bis zuletzt seine Unschuld beteuert. Er sei von seinen Vorgesetzten in die Spekulationen hineingetrieben worden. Außerdem habe er die Bank aus einer finanziellen Schieflage retten worden. Das Management sei über seine Geschäfte informiert gewesen und habe bewusst weggeschaut. Er habe letztlich nur getan, was auch andere Bankmitarbeiter gemacht hätten.
Die Jury hat ihm das wohl nicht abgenommen und ihn verurteilt. Es lohnt, den Beitrag bei welt.de im Detail zu lesen.
Kategorie: Strafblog
Permalink: Sieben Jahre für den Zocker mit dem Regenschirm
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