Zufall oder Vorbestimmung? Tod beim zweiten Amoklauf innerhab weniger Wochen



Veröffentlicht am 21. Juli 2012 von

In Benjamin Finchers Filmepos „Benjamin Button“ treffen wir auf einen Altersheimbewohner, der in seinem Leben sage und schreibe 7 mal vom Blitz getroffen wurde und jedes Mal überlebte. Man  mag bezweifeln, dass es so etwas je in der Realität gegeben hat, aber auch das wirkliche  Leben schreibt bisweilen unglaubliche Geschichten, die so eigentlich nicht hätten passieren dürfen. Da gibt es Menschen, die haben mehrfach Volltreffer in der Lotterie erzielt, obwohl schon die statistische Wahrscheinlichkeit für einen einzigen Hauptgewinn verschwindend gering ist. Andere stürzen zweimal mit dem Flugzeug ab und überleben. Ich selbst hatte einen Bekannten, der mit Anfang 30 zum dritten Mal verwitwet war, ohne dass Anhaltspunkte dafür bestanden, dass er den Frauen ins Jenseits verholfen hatte.

Ziemlich unglaublich oder wohl dennoch wahr ist die tragische Geschichte der 24-jährigen Journalistin Jessica Ghawi, die bei dem gestrigen Amoklauf in einem Kino in Aurora in der Nähe von Denver ums Leben kam. Wie welt.de berichtet, war die junge Frau erst vor wenigen Wochen, nämlich am 2. Juni, nur knapp einer Schießerei entkommen, als sie wegen eines „Engegefühls“ ein Fastfood-Restaurant verlassen hatte, bevor dort der 23-jährige Christopher H. wild um sich schoss und 2 Menschen tötete und 6 andere zum Teil schwer verletzte. Ein Mann soll an genau dem Tisch gestorben sein, an dem Ghawi zuvor gesessen hatte.

„Ich wünschte, ich könnte dieses seltsame Gefühl loswerden. Dieses Gefühl, wie gesegnet ich bin. Dasselbe Gefühl, das mich dazu gebracht hat, das Eaton Center zu verlassen. Das Gefühl, das mir möglicherweise das Leben gerettet hat.“, schrieb sie danach in ihrem Blog.

Gestern muss das Gefühl die junge Frau verlassen haben. Gemeinsam mit ihrem Freund war sie in Aurora ins Kino gegangen, um sich die Vorpremiere des neuen Batman-Films anzuschauen. Aus dem Kino heraus twitterte sie noch „Of course we´re seeing Dark Knight“ – wenige Minuten später war sie tot. Eines von bislang 12 Todesopfern des fast gleichaltrigen Medizinstudenten James Holmes, der auf die Bühne trat und mit mehreren Waffen ins Publikum schoss. Von den über 60 Verletzten schweben noch etliche in Lebengefahr. Auch Jessica Ghawis Freund gehört zu den Schwerverletzten.

Es gibt ja Menschen, die glauben nicht an Zufall, sondern schwören auf Vorbestimmung. Wie dem auch sei, tragisch ist Jessica Ghawis Geschichte allemal. Und in einem Land mit derart liberalen Waffengesetzen vielleicht weniger unwahrscheinlich als bei uns.

 

 


Kategorie: Strafblog
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