Wirklich himmelschreiend ist das, was bei focus.de über einen Mann berichtet wird, der im Iran seine Hinrichtung durch Erhängen überlebte und nun erneut hingerichtet werden soll. 12 Minuten soll der 37-jährige Delinquent am Strang gehangen haben, bevor ihn ein Arzt für tot erklärte. Als der Leichnam von den Angehörigen abgeholt werden sollte, merkten diese, dass er noch atmete. Jetzt soll er nach iranischen Medienberichten zunächst gesundgepflegt und dann erneut hingerichtet werden. Der Mann war wegen Besitzes von einem Kilo Chrystal Meth, einer synthetischen Droge, zum Tode verurteilt worden.
Nicht nur Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International protestieren gegen die erneute Hinrichtung. Auch im Iran scheint ein Glaubensstreit darüber im Gange zu sein, ob der Mann noch einmal gehängt werden darf. Einerseits heißt es, dass nach der Scharia derjenige, der seine Hinrichtung überlebt habt, nicht erneut hingerichtet werden dürfe. Andererseits wird die Auffassung vertreten, der Mann sei nicht zum Erhängen, sondern zum Tode verurteilt worden und deshalb sei das Urteil noch nicht vollstreckt. Ein skurriler Streit mit offenen Ausgang.
In diesem Jahr sind schon zahlreiche Todesurteile im Iran vollstreckt worden, die Zahlen schwanken zwischen knapp 300 und 508. Seit Ayatollah Rouhani Präsident ist, sollen schon 125 Hinrichtungen erfolgt sein. Dabei hatte der Mann bei seinem Amtsantritt versprochen, sich für die Anwendung der Menschenrechte einzusetzen. Mal sehen, was da noch kommt.
Kategorie: Strafblog
Permalink: Das schreit zum Himmel: Hinrichtung überlebt – Jetzt soll der Mann aufgepäppelt und dann erneut hingerichtet werden
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