Dass ausgerechnet mir das passieren muss: Jetzt bin ich selbst mal in eine Abo-Falle getappt



Veröffentlicht am 1. Dezember 2014 von

rp_SAM_02923-300x2001.jpgIch weiß nicht so richtig, was mich da geritten hat, aber am Samstag habe ich eher beiläufig den berühmten Klick zu viel gemacht, und prompt habe ich mir ein Abo eingefangen, das ich beim besten Willen nicht abschließen wollte. Dabei habe ich schon oft genug im strafblog über Abo-Fallen berichtet.

Ich hatte auf meinem Handy nachschauen wollen, wie´s denn so in der Bundesliga steht. In der Fußball-App erschien ein Pop-up-Fenster, das ich besser sofort hätte schließen sollen. Noch 23 Sekunden lang hätte ich die Chance, ein neues iPhone 6 zu gewinnen, ich sei speziell dafür ausgewählt worden und müsse nur 5 Fragen richtig beantworten, hieß es da. Nicht, dass ich unbedingt ein neues iPhone benötigen würde, ich bin handymäßig hinreichend gut bestückt. Aber irgendwie reizte es mich wohl, die 5 Fragen in Rekordzeit zu beantworten, und so habe ich auf „weiter“ geklickt.

Es kamen dann auch tatsächlich 5 nicht besonders anspruchsvolle Fragen, die im Multiple-Choice-Weg angeklickt werden sollten. Unter jedem Antwortfeld befand sich dann ein dicker, grün unterlegter Button, auf dem wiederum „weiter“ stand. 23 Sekunden sind nicht besonders lang, also habe ich mich beeilt. Selbst die schwierige Frage, welchen Beruf Angela Merkel hat, wusste ich zu beantworten. Als ich das letzte Mal auf den grünen Button geklickt habe, sah ich gerade noch, dass da nicht mehr „weiter“, sondern jetzt plötzlich und unerwartet „kaufen“ stand. Aber da war es schon zu spät.

Sekunden später erhielt ich eine sms mit dem Text „Herzlichen Glückwunsch, Dein ABO QUIZ-SPIEL für 4,99 EUR/7 Tage wurde eingerichtet. Hilfe/Abmelden? www.bill-info.com“. Über so einen Glückwunsch freut man sich ganz besonders, zumal ja der ja noch mit dem fast schon zynisch wirkenden Hinweis auf die Abmeldemöglichkeit gekoppelt war. Ich habe bei T-mobile angerufen, wo mir bestätigt wurde, dass meine Mobilfunkrechnung schon mit den 4,99 Euro belastet sei. Nur für die Zukunft könne ich weitere Belastungen sperren, was ich dann vorsorglich auch getan habe.

Wenn man „bill-info“ googelt, findet man zahlreiche Tipps, wie  man das betrügerische Abo kündigen oder anfechten kann. Wenn es einem der Aufwand wert ist, soll man anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen, steht da auch irgendwo zu lesen. Sollte ich vielleicht tun, oder? Ich habe inzwischen eine sms-Bestätigung, dass mein Abo-Quiz-Spiel gestoppt wurde. Natürlich nur für die Zukunft, wurde mir von einer bemerkenswert routinierten Dame hotline-mäßig bestätigt.

Die Hotline wird von einem Dienstleister betrieben, der nicht Veranstalter des unfreiwillig abonnierten Quiz-Spiels ist und wegen inhaltlicher Fragen und Beschwerden an diesen verweist. Und der verdient sich an Schnellklickern wie mir vermutlich eine goldene Nase, so lange ihm nicht das Handwerk gelegt wird.

Mal sehen, wie viel Zeit und Ehrgeiz ich aufbringen werde, um gegen den Verlust meiner 4,99 Euro anzugehen. Das könnte ich ja auch ganz sportlich sehen…


Kategorie: Strafblog
Permalink: Dass ausgerechnet mir das passieren muss: Jetzt bin ich selbst mal in eine Abo-Falle getappt
Schlagworte: