What´s on a man´s mind? Es gibt immer wieder skurrile Mordmotive, die einem die fast die Sprache verschlagen. Gestern hatte ich im strafblog kurz über einen Fall berichtet, in dem eine 69-jährige zahnlose und inkontinente Frau möglicherweise „aus Ekel“ von einem Sexualpartner erschlagen wurde. Heute ist bei spiegel-online nachzulesen, dass das Landgericht Tübingen einen 17-Jährigen und einen 22-Jährigen wegen Mordes an einem Taxifahrer jeweilsz zur Höchststrafe verurteilt hat, weil diese im Juni 2013 in Prag einen Taxifahrer bestialisch erschlagen haben.

Laut Anklage sollen beide ein ausgeprägtes Interesse an Satanismus und Vampirismus gehabt haben, welches sie zusammenführte. Sie hätten sich gemeinsam Filme mit extremen Gewaltszenen angeschaut. Nach und nach seien bei ihnen konkrete Gewalt- und Tötungsfantasien entstanden. „Durst auf Blut“ sei bei ihnen entstanden und sie hätte sich auf die Suche nach einem Opfer gemacht. Ein Autofahrer aus Metzingen sei ihnen gerade noch entkommen. Die beiden verhaltensauffälligen jungen Männer, die in Rottenburg in verschiedenen Wohngruppen untergebracht waren, hätten sich dann ins tschechische Prag aufgemacht, wo sie sich von einem 39-jährigen Taxifahrer an eine abgelegene Stelle in der Nähe eines Friedhofes chauffieren ließen. Mit einem Beil und einem Schraubenschlüssel hätten sie auf den Mann eingeschlagen und diesen auch gewürgt. Insgesamt 42 Hieb- und Schnittverletzungen wurden später bei dem Opfer festgestellt, eine Halsverletzung war letztlich tödlich.

Das Verfahren fand mit Rücksicht auf den 17-Jährigen, der unter dem Asperger-Syndrom, einer Form von Autismus, leiden soll, unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Knabe soll ein Geständnis abgelegt haben. Er wurde zur der im Jugendrecht geltenden Höchststrafe von 10 Jahren verurteilt. Sein älterer Mittäter, für den Erwachsenenrecht zur Anwendung kam, wurde zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.