Ehefrau und Hund erwürgt: Hat der Ex-Bürgermeister von Ludwigsfelde den Mord in einer erotischen Erzählung antizipiert?



Veröffentlicht am 18. Oktober 2012 von

Cocker-Spaniel, Foto: Miyagawa

Heute beginnt der spektakuläre Mordprozess gegen den früheren Bürgermeister von Ludwigsfelde (Brandenburg), den 69-jährigen Heinrich Scholl. Der SPD-Mann soll laut Anklage Ende Dezember 2011 seine Ehefrau, die 67-jährige Brigitte Scholl, und deren Hund, einen Spaniel, erdrosselt haben. Die beiden Leichen waren am 30.12. in einem Waldstück nahe Ludwigsfelde gefunden worden. Am Tag zuvor hatte Scholl die beiden als vermisst gemeldet. Ich hatte im strafblog darüber berichtet. Scholl war wenige Tage nach der Beerdigung seiner Frau unter Mordverdacht verhaftet worden und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.

29 Verhandlungstage hat das Landgericht Potsdam laut berliner-kurier.de vorerst anberaumt, 75 Zeugen sollen in dem Indizienprozess gehört werden. Scholl, der die Tat bestreitet, hatte aus der U-Haft heraus versucht, mit Anzeigen in Wochenzeitschriften Alibizeugen zu finden, die bestätigen können, dass er zur Tatzeit im Schwimmbad war. Gemeldet hat sich allerdings niemand.

Als belastend wird eine 163 Seiten starke erotische Erzählung aus der Feder von Heinrich Scholl eingestuft. „Wachgeküsst“ lautet der Titel des Werks, dass von einem Mann handelt, der aus einer hasserfüllten Ehe mit einer tyrannischen Frau heraus eine Affäre mit einer jungen Sekretärin beginnt. Gefragt, ob er nie an Scheidung gedacht habe, lässt er seinen Protagonisten antworten: „An Scheidung nie, aber an Mord!“

Mal sehen, wie sich der Prozess entwickeln wird.

 

 


Kategorie: Strafblog
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