Ein Toter darf heiraten – Sarkozy macht Wahlkampf



Veröffentlicht am 26. März 2012 von

Nicolas Sarkozy, Foto: Aleph

Es klingt makaber, aber die Opfer des Serienmörders von Toulouse entwickeln sich zunehmend zum Wahlkampfgeschenk für Frankreichs Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy. Und der macht üppig Gebrauch von der Chance, die sich ihm im Endspurt des Präsidentschaftswahlkampfes bietet, damit er vielleicht doch noch den sozialistischen Kandidaten Francois Hollande auf der Ziegeraden abfängt. Nach dem Vierfachmord vor der jüdischen Schule Ozar Haturah hatte der konservative Präsident sich wiederholt medienwirksam vor den Kameras platziert und die Stärke des Rechtsstaats und seine persönliche Betroffenheit demonstriert. Schnell wurden noch ein paar Gesetzgebungsvorhaben auf den Weg gebracht, die das wiederholte Besuchen von extremistischen islamistischen Internetseiten unter Strafe stellen sollen. Nach vorliegenden Umfragen legte Sarkozy daraufhin in der Wählergunst um rund 2 Prozentpunkte zu. Wie derwesten.de berichtet, hat Sarkozy nunmehr der schwangeren Freundin eines von dem Toulouser Killer Mohamed Merah getöteten Soldaten erlaubt,  ihren toten Freund posthum zu heiraten. Der war von Merah zusammen mit einem weiteren Soldaten einige Tage vor dem Massaker von Toulouse im 50 Kilometer entfernt liegenden Städtchen Montauban erschossen  worden. Die Erlaubnis, einen Toten zu heiraten, ist bislang erst zweimal erteilt worden. Beide Male handelte es sich um im Dienst ums Leben gekommene Polizisten.


Kategorie: Strafblog
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