Wie ich am Morgen bereits prognostiziert habee, quält sich der heutige Verhandlungstag im Hamburger Piratenprozess von Pause zu Pause. Die Nettoverhandlungsdauer beträgt bislang ganze 45 Minuten, wobei das Gros der Beteiligten als bloße Zuschauer und Zuhörer den vom Ton her friedlichen Scharmützeln zwischen Gericht und Verteidigung des Angeklagten Aden A. beiwohnte. Zweieinhalb Stunden Pause stehen dem bislang gegenüber und Rechtsanwalt Wallasch arbeitet an einem von ihm angekündigten unaufschiebbaren Antrag, bei dem es sich wohl um einen weiteren Befangenheitsantrag gegen die Kammer handeln dürfte. Der wird in wenigen Minuten verlesen werden, und dann geht´s in die Mittagspause, es sei denn, die Kammer macht für heute Schluss, weil die Befangenheitskammer nicht mehr zusammentreten kann. Sollte es weitergehen, dann wird´s wohl weitere Pausen geben, bis das Ende des Sitzungstages erreicht ist. Das soll spätestens um 17 Uhr der Fall sein. Unglaublich, welche Zeit da für die meisten von uns ohne richtigen Nährwert draufgeht.
Immerhin nutze ich die üppige Zeit zwischen den wenigen Verhandlungszeiten durchaus kreativ, indem ich blogge und wichtige Telefonate führe oder besser gesagt: führen will, weil ich die meisten gewünschten Gesprächspartner, darunter ein Staatsanwalt in Augsburg, eine Richterin in Mönchengladbach, ein Polizeibeamter ebenfalls in Mönchengladbach und ein Mandant in Düsseldorf, nicht erreichen kann. Das mag – zumindest was die rheinischen Ansprechpartner anbetrifft – am Karneval liegen. Mal ehrlich, wer hat schon Lust, am närrischen Rosenmontag zu arbeiten? Aber ich beschwere mich nicht: Närrisch´geht´s hier auch zu und arbeiten kann man die ewige Warterei so richtig auch nicht nennen.
Kategorie: Strafblog
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