Wenn das so stimmt, wie rp-online es heute morgen berichtet, dann sind einem 33-jährigen Familienvater gestern beim Absetzen seines Sprößlings an einer Grundschule in Mönchengladbach gehörig die Nerven durchgegangen. Der Mann sei gegen 8 Uhr morgens mit seinem Pkw vor der Gemeinschaftsgrundschule Lochneralle vorgefahren und habe dort in einer Halteverbotszone angehalten, heißt es in dem Bericht. Seine Frau sei ausgestiegen, um den Filius zum Schulgebäude zu bringen, der Mann habe mit zwei weiteren Kindern, die auf dem Rücksitz saßen, gewartet. Das wiederum hat wohl einen Bezirkspolizisten, der vor der Schule seinen Dienst versah und insbesondere die Aufgabe hatte, die Schulneulinge beim Überqueren der Straße zu sichern, auf den Plan gerufen. Der habe nämlich zunächst die Frau darauf hingewiesen, dass man dort nicht halten dürfe und dann habe er sein Handy gezückt, um ein Beweisfoto von der Parksünde zu machen.
Damit war der Fahrer nun gar nicht einverstanden. Er sei ausgestiegen und habe dem verdutzten Beamten das Handy aus der Hand und gleich auch noch die Mütze vom Kopf geschlagen. „Du schreibst mich nicht auf!“, soll der dabei geschrien haben. Dann habe er versucht, den Polizisten zu würgen. Der konnte sich wehren und rief Kollegen zu Hilfe, die dann auch flugs mit sechs bis acht Polizeifahrzeugen erschienen und das Täterfahrzeug zuparkten, so dass dieses nicht entkommen konnte. Der Fahrer, der sich inzwischen wieder in sein Auto begeben hatte, habe sich geweigert, auszusteigen, so dass er schließlich mit Gewalt aus dem Fahrzeug gezogen werden musste. Dabei soll er „tierisch geschrien“ haben, wird eine Augenzeugin zitiert. Zahlreiche Eltern und Schüler sollen das skurrile Geschehen beobachtet haben.
Nach Angaben der Schulleiterin habe sie die besagten Eltern als nette, freundliche Menschen kennengelernt. Die Mutter soll ganz verzweifelt gewesen sein und sie habe sich bis zum Mittag um sie gekümmert. Vermutlich hat die Frau auch nicht begriffen, was denn in ihren Mann gefahren war. Der hat jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und wegen Körperverletzung am Hals. Ob das Handy des Polizisten beschädigt wurde, was dann auch den Tatbestand der Sachbeschädigung erfüllen könnte, ergibt sich aus dem Bericht nicht. Ach ja, ordnungswidrigkeitenrechtlich geht es auch noch um verbotswidriges Halten, und die Fahrerlaubnis des Mannes könnte jetzt auch gefährdet sein. Das ist ja so eine Sache mit der charakterlichen Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen.
Ja, ja, die Nerven …
Kategorie: Strafblog
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