Es wulfft mal wieder, und die Verteidigung Glaesekers ist „in hohem Maße irritiert“.



Veröffentlicht am 12. August 2012 von

Christian und Bettina Wulff 2010 vor dem Schloss Bellevue, Foto: Fridolin freudenfett

Ja ja, es gibt ihn noch, den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, der lebt ja bekanntlich von und mit einer lebenslangen Apanage, die ihm aufgrund seiner reichlich kurzen Amtszeit als erster Mann im Staate zugesprochen wurde. Immer noch laufen diverse Ermittlungsverfahren gegen ihn und seinen früheren Sprecher Olaf Glaeseker wegen des Verdachts von Korruptionsdelikten, und die damit befassten Staatsanwaltschaften bemühen sich um Sachaufklärung. Schon am 29.6.2012 hat Wulff als Zeuge im Verfahren gegen seinen früheren Vertrauten Glaeseker und gegen Eventveranstalter Manfred Schmidt ausgesagt, und jetzt meldet sich Glaesekers Verteidigung dazu zu Wort. Wie bei welt.de nachzulesen ist, hat Glaesekers Anwalt Guido Frings gegenüber der „Bild am Sonntag“ geäußert, er sei „in hohem Maße irritiert“ und finde Wulffs Aussage „befremdlich“, da diese mit dem Kenntnisstand der Verteidigung nicht „auch nur ansatzweise in Einklang zu bringen“ sei.

Dem Vernehmen nach soll Wulff gegenüber der Staatsanwaltschaft Hannover unter anderem ausgesagt haben, er habe weder von der Sponsorensuche seines früheren Vertrauten  noch von dessen Gratisurlauben bei dem rührigen Herrn Schmidt gewusst. Glaeseker soll zwischen 2007 und 2009 im Rahmen seiner Dienstgeschäfte als Regierungssprecher des  damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Wulff Sponsoren für  die Veranstaltungsreihe „Nord-Süd-Dialog“ gesucht und die Finanzierung der Veranstaltung  gefördert haben. Als Gegenleistung soll er mehrfach unentgeltlich Urlaub in Feriendomizilen von Schmidt verbracht haben., der wiederum den Nord-Süd-Dialog organisierte. Bei den Urlaubsaufenthalten sollen Glaesekers Frau und teilweise auch Wulffs erste, damals schon von ihm geschiedene Ehefrau und seine Tochter aus erster Ehe dabei gewesen sein.

Glaeseker will Wulff damals von den Einladungen berichtet haben, die allerdings aufgrund der langjährigen Freundschaft mit Schmidt und nicht etwa als Gegenleistung für dienstliche Handlungen erfolgt seien. Es sei unwahrscheinlich, dass Wulff von dem gemeinsamen und kostenlosen Urlaub seiner Tochter Annalena und seiner Ex-Frau Christiane mit dem Ehepaar Glaeseker nichts gewusst habe, heißt es in dem Beitrag. Mal abwarten, was aus der Sache wird …


Kategorie: Strafblog
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