Guantánamo privat – Kinderarzt wegen „Waterboarding“ als Erziehungsmethode verhaftet



Veröffentlicht am 11. August 2012 von

Dass Barack Obama sein früheres Wahlkampfversprechen, das Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba binnen Jahresfrist zu schließen, gebrochen hat, ist allgemein bekannt und hat bei vielen seiner ehemaligen Fans zu tiefer Enttäuschung geführt, zumal eine Schließung auch nach bald vier Jahren seiner Präsidentschaft nicht abzusehen ist. Aber immerhin wird das unter seinem Amtsvorgänger Bush noch praktizierte waterboarding nicht mehr durchgeführt, eine Foltermethode, bei der beim Opfer ein Gefühl des Ertrinkens hervorgerufen wird, indem seine Atmung durch ständiges Begießen eines über das Gesicht gelegten Lappens mit Wasser extrem erschwert wird. Dieser Folter waren  etliche Guantánamo-Häftlinge zumindest vor ihrer Verbringung in das Lager, möglicherweise auch dort ausgesetzt worden.

In Georgetown im US-Bundesstaat Delaware ist laut spiegel-online ein jetzt ein Kinderarzt festgenommen worden, der eine spezielle Art von Waterboarding bei seiner elfjährigen Tochter durchgeführt haben soll. Mehrfach habe der dem Kind das Gesicht für einige Zeit unter einen Wasserhahn gehalten, so dass Wasser in die Nase eindrang und dort hochgelaufen ist. Er habe in diesem Zusammenhang auch ausdrücklich von Waterboarding gesprochen und in einem Fall auch gesagt, man könne das fünf Minuten aushalten, ohne einen HIrnschaden zu erleiden. Die Elfjährige soll der Polizei gesagt haben, sie habe nie verstanden, was sie verbrochen habe, um derart bestraft zu werden.

Die zunächst ebenfalls festgenommene Mutter des Kindes, die bei den unglaublichen Erziehungsmaßnahmen anwesend gewesen sein soll, ohne aber einzuschreiten, war zunächst ebenfalls festgenommen worden, befindet sich inzwischen jedoch wieder auf freiem Fuß. Das Kind und seine sechsjährige Schwester wurden in behördliche Obhut übergeben. Die Eltern dürfen keinen Kontakt aufnehmen.

Am Rande sei noch erwähnt, dass der Arzt sich auf Nahtoderlebnisse von Kindern spezialisiert und darüber 1991 auch ein Buch veröffentlicht hat. Ob da ein Zusammenhang besteht, wird nicht berichtet.

 


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