Ich bin für die Beschneidung von afrikanischen Mädchen und die Beschneidung des Regierungssprechers Seibert!



Veröffentlicht am 13. Juli 2012 von

Cheskel Dovid

Es ist ein jahrhundertalter Brauch, dass diplomatisch agierende Regierungssprecher zumindest in ihrer Redefreiheit beschnitten sind. Sie dürfen halt nur sagen, was gerade Regierungsmeinung ist.  Ich wünschte, dass Herr Seibert als CDU-Regierungssprecher – nicht nur  was seine Redefreiheit angeht – sondern auch tatsächlich unters Messer kommt. Wie tönt es da nicht nur aus dem Regierungslager und der fortschrittlichen Opposition von SPD und GRÜNEN? Die Bundesregierung will/soll rasch dafür sorgen, dass religiöse Beschneidungen nicht mehr unter Strafe gestellt werden. Die aufgeregten Stimmen wenden sich gegen eine bahnbrechende Entscheidung des Landgerichts Köln, wonach medizinisch nicht indizierte Beschneidungen bei Jungen, wie sie seit Jahrhunderten oder Tausenden von Muslimen und Juden vorgenommen werden, strafbare Körperverletzungen darstellen. Zur Begründung hört man aus Regierungskreisen, eine Strafbarkeit führe zu einer Beschränkung der religiösen Freiheit und sei der Integration von Muslimen abträglich. Unser Außenminister fürchtet gar um das Ansehen der Bundesrepublik in der Welt. Der Stern berichtete darüber.

Also, ein Beschneidungsverbot verhindert ein religiöses Leben? Ohne das Stückchen Vorhaut kann man seinen Glauben nicht praktizieren? Was bedeutet es für einen Säugling oder ein Kleinkind, wenn man ihm was abschneidet? Schmerzen, Angst, Panik, nachträgliche Risiken. Ich selbst vertrete gerade einen Urologen, dem vorgeworfen wird, entweder zu tief geschnitten, oder sich nicht ordentlich um die medizinische Nachsorge gekümmert zu haben. Ergebnis: Dem armen Kind ist mehr als ein Drittel seines Penis abgestorben und das verfaulte Fleisch musste entfernt werden. Sicherlich (hoffentlich) ein trauriger Einzelfall?

Zum Glück bin ich kein Regierungssprecher und auch nicht auf die Wählerstimmen von nicht lernfähigen muslimischen oder jüdischen Mitbürgern angewiesen. Auch ist mir mein Ansehen in der Welt scheißegal!

Ich sag´s deshalb provokativ: Ich bin für die rituelle Beschneidung von afrikanischen Mädchen und dafür, dass die Zeugen Jehovas ihre Kinder nicht zum Arzt schicken, auch wenn ihre Kinder dabei draufgehen sollten. Halten wir doch konsequent die jeweiligen Traditionen hoch und bleiben wir bei dem intelligenten Motto – Das haben wir schon immer so gemacht.

Nein, ich bin kein Antisemit oder Islamhasser – auch kein latenter. Ich mag einfach nur kleine muslimische, jüdische oder andere Menschenwesen, denen ich ungern sinnlose Schmerzen zugefügt sehen will.  Und ich hätte die Hoffnung gehabt, das Urteil des Landgerichts Köln könnte auch bei Traditionalisten zu einem Umdenken beitragen – oder wenigstens zu einer unaufgeregteren Diskussion. Und so sehen das auch so manche meiner guten jüdischen und muslimischen Freunde. Wer hätte das gedacht? Ach ja, die Prügelstrafe für Kinder sollten wir in guter christlicher Tradition auch gleich wieder einführen!

 


Kategorie: Strafblog
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