Reichlich bescheuert – Auto nach Einbruch bei Automatenaufsteller mit Münzgeld bezahlt



Veröffentlicht am 3. April 2012 von

Heute verteidige ich am 2. Verhandlungstag vor dem Krefelder Landgericht in einem recht umfangreichen Verfahren wegen gewerbsmäßigen Bandendiebstahls in etlichen Fällen. Herausragend ist der den Angeklagten vorgeworfene Einbruchsdiebstahl bei einem Oberhausener Automatenaufsteller. 60 -70.000 € Münzgeld betrug die Beute, die gar nicht so leicht vom Tatort weggeschleppt werden konnte, weil sie ein Gewicht von mehr als einer Tonne hatte. Und dann stellte sich für die Täter, die unter anderem aufgrund zahlreicher sehr unbeschwert geführter Handytelefonate überführt werden konnten, die gar nicht so einfache Frage, was man mit den vielen Münzen tun könnte. Irgendwie müssen die ja umgesetzt werden, und nur Kaffee davon trinken ist ja auch nicht so befriedigend. So kam einer der Tatbeteiligten auf die glorreiche Idee , sich von seinem Beuteanteil ein Auto zu kaufen. Er erkundigte sich gleich bei mehreren Autohäusern, wo er einen Pkw denn mit Münzgeld bezahlen könnte. Nachdem er einige Absagen kassiert hatte,  kaufte er schließlich einen gebrauchten Mercedes für läppische 12.000 Euro. Der wurde inzwischen beschlagnahmt und steht für die Schadenswiedergutmachung zur Verfügung. Jetzt geht es darum, für diese und die anderen angeklagten Taten, von denen etliche schon im Vorfeld eingeräumt wurden, ein brauchbares Strafmaß zu erreichen. Das Verfahren ist auf 6 Verhandlungstage angesetzt.


Kategorie: Strafblog
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