Ganze 20 Minuten netto hat die heutige Hauptverhandlung im Hamburger Piratenverfahren gedauert, 70 Minuten Beratungspause für das Gericht nicht eingerechnet. Dann konnten die zum Teil aus Frankfurt, Mönchengladbach und Dortmund angereisten Verteidiger und Dolmetscher wieder die Heimreise antreten. Ich selbst hatte mich gestern nachmittag in Mönchengladbach in den Zug gesetzt und war nach knapp fünfstündiger Fahrt kurz vor 20 Uhr am Bahnhof Dammtor eingetroffen. Dort war ich 2 Dortmunder Kollegen begegnet, die gerade auf dem Weg in ihr Hotel waren.
Das Gericht teilte heute morgen kurz mit, dass es in den vergangenen Tagen mit Hilfe eines Dolmetschers versucht hätte, Kontakt zu 2 indischen Zeugen aufzunehmen. Einer habe nicht erreicht werden können, der andere habe bekundet, auf keinen Fall zur Vernehmung nach Deutschland zu kommen und auch in Indien nicht den Heimatort verlassen zu wollen. Ob er sich in seinem Heimatort vernehmen lassen werde, sei unklar geblieben. Da diese Fragen zunächst noch weiter geklärt werden müssten, könne heute nicht weiterverhandelt werden. Es stehe sonst nichts auf dem Programm. Über zwei noch offene Beweisanträge hat die Kammer anscheinend noch nicht beraten.
Der letzte Verhandlungstag hatte netto auch nur 40 Minuten gedauert. Damit uns Ähnliches am kommenden Freitag erspart bleibt, hat die Kammer diesen Termin abgesetzt. Jetzt geht es am kommenden Montag weiter. Mal sehen, ob es dann ein lohnendes Programm gibt.
Kategorie: Strafblog
Permalink: Ruckzuck, vorbei – Grotesker Aufwand für 20 Minuten Verhandlungsdauer
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