„Same procedure as every day“ : Erneute Warteübungen im Piratenprozess



Veröffentlicht am 22. Februar 2012 von

Um 8 Uhr sollte es heute Morgen weitergehen im Hamburger Piratenverfahren, aber schon gestern Mittag erreichte uns Verteidiger eine email der Geschäftsstelle des zuständigen Kammer des Landgerichts, mit der uns ohne Begründung  mitgeteilt wurde, dass der Sitzungsbeginn auf 10:30 Uhr verlegt worden ist. Tatsächlich ging es dann um 10:45 Uhr los. Der Vorsitzende verlas erwartungsgemäß einen Beschluss über die Ablehnung des vorgestern von einem Mitverteidiger gestellten Befangenheitsantrags. Ein anderer Verteidiger gab für seinen Mandanten eine kurze Erklärung ab. Dann wurde die Sitzung für eine halbe Stunde unterbrochen, weil auf wohl auf Seiten des Gerichts noch Beratungsbedarf besteht und ein Angeklagter wegen Unpässlichkeit dem Gefängnisarzt vorgeführt werden soll.

Ich rätsele derweil mit einigen Kollegen, was wohl der Grund für den verspäteten Beginn heute Morgen und für die jetzige erneute Beratung der Kammer sein könnte und ob heute überhaupt noch inhaltlich verhandelt wird. Eigentlich könnte die Beweisaufnahme ja geschlossen und mit den Plädoyers begonnen werden, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass da noch irgendein Hinderungsgrund im Busche ist.

Einige Anwälte sind im Gerichtssaal geblieben und erledigen so wie ich mit ihren Laptops und Handys ungeheuer wichtige Dinge, andere haben sich in die Gerichtskantine begeben, wo neben der Nahrungsaufnahme ganz bestimmt auch wichtige Gespräche stattfinden. Themen finden sich ja immer.

Ich berichte, wie´s weitergeht ….


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