Dasss bei den Bayern bisweilen der Haussegen schief hängt, ist spätestens nach den letzten beiden titellosen Spielzeiten allseits bekannt, und der Start in die neue Saison ist bislang ja auch nicht zur Zufriedenheit verlaufen. Wie welt.de berichtet, ist es bei den früher erfolgsverwöhnten Münchenern jetzt zu einer kapitalen Auseinandersetzung gekommen, in die auch der gerade erst zum neuen Sportdirektor berufene Ex-Dortmunder Matthias Sammer involviert war. Der hat nämlich im Streit den Uli Hoeneß mit einem Hammer attackiert und ihm hierbei einen „Scheitel gezogen“, indem er Stürmer Mario Gomez gegen Angriffe des Präsidenten verteidigte, berichtet das gewöhnlich gut informierte Springer-Blatt und räsoniert, dass Hoeneß den Sammer vermutlich „mit gestrecktem Bein in die Erdumlaufbahn getreten“ hätte, wenn der seinen Posten nicht erst gerade angetreten hätte. Ob Sammers Attacke durch ein Nothilferecht gerechtfertigt war, ist eine Wertungssache, denn immerhin hatte Hoeneß laut WELT zuvor „nichts Schlimmeres verbrochen, als Mario Gomez öffentlich hinzurichten“, was ja den Verdacht eines Tötungsdelikts nahelegt. Wieso ist der Mann noch auf freiem Fuß, frage ich mich. Vielleicht deshalb, weil später nur noch von einer „Backpfeife“ des lieben Uli gegen den Mario gesprochen wird, der nach Ulis Worten ein guter, aber halt kein sehr guter Stürmer sein soll?
Von einer „Kriegserklärung an alle Mittelmäßigen und sonstigen Marios“ ist die Rede, und weiter heißt es, die Bayern machten keine Gefangenen mehr. Und deshalb muss einem angst und bange sein um Deutschlands Ex-Top-Team, bei dem auch die scheinbar unantastbaren Ikonen in strafrechtlich relevanter Weise übereinander herfallen. Ganz harmlos kommt da noch der gute Mehmet Scholl daher, der ja keine wirkliche Ikone ist und anlässlich der Europameisterschaft allenfalls leicht ehrschutzdeliktsverdächtig konstatierte, dass der Mario Gomez – so die WELT – „leider ein bequemer Sack ist, den man wenden muss, damit er sich nicht wundliegt“. Der Olli Kahn sei ihm danach an den Hals gesprungen, heißt es weiter, weil er nichts davon halte, einen Spieler „öffentlich zur Sau zu machen“, während Kaiser Franz höchstselbst die Auffassung vertrat, dass der Mario durch Scholls Kritik vielleicht zu seinen beiden nächsten Toren motiviert worden sei. Daraufhin belehrte der Titan den Kaiser dahingehend, „dass man mit einem öffentlichen Arschtritt das Rückgrat eines Menschen durchaus auch brechen kann.“, was dann ja möglicherweise auf Körperverletzung mit Todesfolge hinauslaufen würde.
Derweil beleidigt der Breitner Paule mal eben den Konkurrenten von Borussia Dortmund mit der Bemerkung, es sei „kindisch und lächerlich“, dass dessen Vereinsführung mal wieder tiefstapelt, wenn es um die Aussichten für die kommende Saison geht.
Zurück zum Ausgangspunkt. WELT-Journalist Oskar Beck widmet sich abschließend noch einmal dem Disput zwischen Sammer und Hoeneß und kommt zu folgendem Fazit:
„Ausgerechnet Sammer. Kaum da, gibt er dem Gomez Zuckerbrot und dem Präsidenten die Peitsche, und der Hieb auf Hoeneß hört sich so an: „Wie er selbst sagt: Wenn wir den Schritt von gut zu sehr gut machen wollen, müssen wir das in allen Teilen des Klubs machen.“
Salopp gesagt schwärmt der Sportdirektor Sammer von seinem Präsidenten ungefähr so: Du bist gut, Uli, aber wenn du sehr gut wärst, wären wir jetzt Champions-League-Sieger.“
Ach ja, gerade habe ich gelesen, dass der Mario Gomez im Krankenhaus operiert wurde und seinem Verein in den nächsten Wochen nicht zur Verfügung steht. Ob das mit seiner öffentlichen Hinrichtung oder mit Hoeneß´ Backpfeife zu tun hat, weiß ich momentan nicht ….
Kategorie: Strafblog
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