Wie im Film: Knacki spaziert ganz einfach aus dem Knast



Veröffentlicht am 17. Mai 2013 von

Gefängniszelle, Foto: Mikano

Gefängniszelle, Foto: Mikano

Ziemlich easy und irgendwie auch unglaublich verlief die Flucht eines zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilten Straftäters aus der JVA Dresden. Wie bild.de berichtet, spazierte der 32-jährige Roland H. am vergangenen Mittwoch völlig ungehindert durch die Gefängnispforte, nachdem er sich zuvor bei den Vollzugsbeamten als Jan P. aus Tschechien ausgegeben hatte, der an diesem Tag eigentlich hätte entlassen werden sollen. H. hatte sich immerhin wie sein Knastkumpan gekleidet und frisiert, aber wer die bei bild.de veröffentlichten Fotos sieht, der kann allenfalls eine sehr entfernte Ähnlichkeit der beiden Männer feststellen, die eigentlich nicht zu einer Verwechslung führen kann. Jan P. war offensichtlich in das Fluchtvorhaben eingeweiht und hatte sich versteckt, damit sein Knastkumpel  sich gegenüber den Beamten als der Mann ausgeben konnte, der entlassen werden sollte.

Der Sache kam erst heraus, als Jan P. sich einige Zeit nach der Entlassung von Roland H. bei den Vollzugsbeamten meldete und ebenfalls auf freien Fuß gesetzt werden wollte. Das allerdings wurde ihm verwehrt. Wegen des Verdachts der Gefangenenbefreiung wurde er gleich wieder dem Haftrichter vorgeführt, der dann offensichtlich einen neuen Haftbefehl gegen ihn erließ.

Sachsens FDP- Justizminister Jürgen Martens soll die Sache peinlich sein. Er habe angeordnet, dass ab dem 01.06.2013 bei Entlassungen Fingerabdruckscanner eingesetzt werden, heißt es bei bild.de. Das wäre im vorliegenden Fall eigentlich gar nicht nötig gewesen, wenn die Beamten nur richtig hingeschaut hätten. Oder wollten sie das vielleicht gar nicht? Ach Quatsch, ein Schuft, wer Böses denkt. Immerhin sollen personelle Konsequenzen in der JVA geprüft werden.


Kategorie: Strafblog
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