Wollen Promis immer nur das Eine? – Wenn eine Frau zu oft zum Opfer wird



Veröffentlicht am 2. Januar 2014 von

„Es gibt Dinge, die gibt´s gar nicht!“ lautet eine geläufige Redensart, und in der Tat schreibt das Leben ja immer wieder unglaubliche Geschichten. In dem Film „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ wird ein Mann gleich sieben Mal in seinem Leben vom Blitz getroffen, aber der Fall dürfte wohl kaum eine Entsprechung in der Realität haben. Es hat aber schon Menschen gegeben, die zweimal in ihrem Leben 6 Richtige im Lotto getippt haben oder die mehrere Flugzeugabstürze überlebt haben, obwohl beides ziemlich unwahrscheinlich ist. Dass Frauen mehrfach in ihrem Leben Opfer von Vergewaltigungen werden, kommt nicht ganz selten vor und ist bisweilen dem Milieu geschuldet, in dem sie sich aufhalten.

Wenn eine Journalistin behauptet, von einem Promi vergewaltigt worden zu sein, dann ist das ein schwerer Vorwurf, der überprüft werden muss. Wenn ein solcher Vorwurf erst zwei Monate nach der angeblichen Tat angezeigt wird, dann wirft das zusätzliche Fragen auf. So wie im Fall des Komikers Karl Dall, der im vergangenen November 4 Tage in einem Schweizer Gefängnis zubringen musste, weil eine 43-jährige Journalistin ihn der Vergewaltigung bezichtigt und angezeigt hatte. Dall wehrte sich öffentlich. Er sei von der Frau bestalked worden, ließ er verlauten. Sie habe einen beruflichen Kontakt dazu benutzt, sich in sein Leben einzuschleichen und finanzielle Vorteile daraus zu ziehen. Sie habe seine Familie belästigt und ihn angezeigt, als er sich weigerte, finanzielle Forderungen zu erfüllen. Das kann man glauben oder auch nicht.

Im vorliegenden Fall spricht allerdings Einiges dafür, dass der Vergewaltigungsvorwurf gefaked ist. Schon andere Promis aus Politik und Show-Business haben es dem Vernehmen nach mit der Dame auf einschlägige Weise zu tun gehabt. Von dem österreichischen Altbarden Udo Jürgens und vom „Mallorca-König“ Jürgen Drews ist da die Rede, Oldies scheinen in ein Raster der Frau zu passen. Jürgen Drews hat laut einem Bericht bei krone.at jetzt gemeinsam mit seiner Frau Ramona Strafanzeige gegen die Journalistin erstattet, um damit auch Karl Dall zu helfen. Von 2009 an sei er  3 Jahre lang von der Frau bestalked worden, heißt es dort, sie habe ihm obszöne SMS auf sein Handy geschickt und ihn unter anderem beschuldigt, sie in einem Schweizer Hotel belästigt zu haben. Der Fall sei damals bereits bei der Polizei bekannt geworden.

Zwei Schweizer Politiker erzählen Ähnliches. Der Nationalrat Hansjörg Walter berichtete der Schweizer Zeitschrift BLICK, die Journalistin habe auch ihm nachgestellt, ohne insoweit Details preiszugeben. Ein anderer namentlich nicht genannter Politiker der Schweizerischen Volkspartei (SVP) bekundete gegenüber derselben Zeitung, die Frau habe sich vor ein paar Jahren bei ihm gemeldet und um einen Gesprächstermin gebeten. Sie habe ihm gegenüber dann behauptet, sie sei von einem anderen Politiker vergewaltigt worden. Dann habe die Frau das Gespräch auf sexuelle Themen gelenkt. Sie habe Sex mit ihm haben wollen und ihn auch in der Folgezeit immer wieder angerufen, bis er schließlich einen Anwalt eingeschaltet hätte.

Anderen Quellen zufolge soll die Journalistin 30.000 Euro Schulden haben und spielsüchtig sein. Sie habe sich in allen Schweizer Casinos sperren lassen. Ob das zutrifft, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber Karl Dall dürfte  in Anbetracht der Gesamtumstände wohl gute Karten haben, halbwegs unbeschadet aus der Angelegenheit herauszukommen, obwohl die Frau mit journalistischen Mitteln Front gegen ihn macht. In der BILD am Sonntag hat sie schon Anfang Dezember ein Interview gegeben, aus welchem der FOCUS damals zitiert hat. Sie habe erst nach 2 Monaten Strafanzeige erstattet, weil sie nach dem Übergriff wochenlang „wie in Watte gepackt“ gewesen sei. Wenn sie an Dall gedacht habe, hätte es sie geschüttelt, weil sie sich so geekelt habe. Dass sie seiner Bitte nachgekommen sei, in seine Hotelsuite zu kommen, sei der größte Fehler ihres Lebens gewesen.

Für das Interview in der BamS habe sie sich entschieden, weil Dall sich öffentlich als das Opfer einer Falschbeschuldigung darstelle. Andere Frauen sollten nicht denken: „Wenn du eine Vergewaltigung anzeigst, darf dich der Mann öffentlich zur Täterin machen, ohne dass du dich wehren kannst.“ Klingt gut, wird aber durch die inzwischen über die Frau vorliegenden Erkenntnisse ziemlich relativiert, finde ich. Für Karl Dall könnte sich der Schritt an die Öffentlichkeit demgegenüber durchaus als Matchwinner erweisen, weil sich wohl in erster Linie deshalb die anderen mutmaßlichen Stalking-Opfer der Frau gemeldet haben. Für deren Glaubwürdigkeit dürfte das ziemlich verheerend sein.

Wenn nicht noch andere, bislang nicht veröffentlichte Erkenntnisse zum Fall Dall vorliegen sollten, muss sich der gute Karl wohl keine allzu großen Sorgen über den Verfahrensausgang machen. Da geht es ihm möglicherweise anders als anderen zu Unrecht einer Sexualstraftat Verdächtigten, die  keine große Presse haben und oft nicht wissen, wie sie Beweise für ihre Unschuld heranschaffen sollen. Als in Sexualstrafsachen erfahrener Verteidiger kann ich ein Lied davon singen.


Kategorie: Strafblog
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