SPIEGEL-Beitrag

Ziemlich  unglaublich, aber doch wahr ist die Geschichte des US-amerikanischen Studenten Daniel Chong, der von der Drogenbehörde DEA in San Diego zusammen mit weiteren 8 Personen festgenommen worden war, weil er nach einer Party in einem Haus anwesend war, in dem anlässlich einer Razzia Drogen und Waffen gefunden worden waren. Gegen ihn liege kein Tatverdacht vor, er werde in Kürze entlassen, hatte man dem jungen Mann laut spiegel-online gesagt und ihn ein paar Formulare unterschreiben lassen, bevor er zurück in seine Zelle gebracht wurde. Und dort wurde er dann vergessen. Alles Schreien, Klopfen und Tritte gegen die Tür nützten nichts, niemand kam, um den mit Handschellen gefesselten Daniel aus der Zelle zu befreien. Ohne Wasser und Nahrung verbrachte er 5 Tage in der Zelle, in der nicht einmal eine Toilette vorhanden war und die deshalb nicht für längere Aufenthalte über Nacht zugelassen ist.

Nach zwei Tagen habe er auf Überlebensmodus umgeschaltet, sagt Chong, er habe seinen Urin getrunken, um nicht zu verdursten und habe vergeblich versucht, die Sprinkleranlage auszulösen.

Als Mitarbeiter der Drogenbehörde nach unendlich langen 5 Tagen die Zellentür öffneten, hatte Chong 7 Kilo abgenommen und litt an Dehydration, Nierenversagen und Krämpfen. „Wer bist du? Wo kommst du her?“, sei er von seinen verwunderten Befreiern gefragt worden.

Chong gab an, er hätte sich darauf eingestellt, in der Zelle zu sterben. Um auf sich aufmerksam zu machen, hätte er mit den Zähnen noch ein Stück Stoff aus seiner Jacke rausgerissen und unter den Türspalt nach draußen geschoben. Es sei aber niemand gekommen.

Jetzt verklagt Chong die Drogenbehörde auf 20 Millionen Dollar Schmerzensgeld. Seine Anwälte bezeichnen die Vorgehensweise der Behörde als „Folter“. Ein Schriftsatz, der als „Vorläufer zur Klageschrift“ bezeichnet wird, ist der DEA bereits zugestellt worden.

Entschuldigt habe sich bei Chong noch niemand, heißt es in dem Beitrag.