38 Kinder von 21 Frauen: Goel Ratzon muss für 30 Jahre ins Gefängnis



Veröffentlicht am 29. Oktober 2014 von

Rainer Pohlen

Rainer Pohlen

Der israelische Sekten-Guru Goel Ratzon ist nach einem Bericht bei reuters am Dienstag dieser Woche von einem District-Gericht in Tel Aviv zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Der 64-jährige Mann, der von seinem äußeren Erscheinungsbild fatal an den früheren Kult-Guru Baghwan Shree Rajneesh (Baghwan Osho) erinnert, soll sich über Jahre hinweg an  21 Frauen, mit denen er 38 Kinder gezeugt hat, und an etlichen gemeinsamen Töchtern vergangen haben.

Die in verschiedenen Häusern rund um die Stadt verteilten Frauen habe er wie Sklavinnen in völliger Abhängigkeit gehalten, heißt es in zahlreichen  im Internet veröffentlichten Berichten. Ratzon soll die Frauen dazu veranlasst haben, sich seinen Namen und sein Konterfei auf den Körper tätowieren zu lassen und ihm in jeder Hinsicht zu Diensten zu sein. Soweit sie arbeiteten, hätten sie ihren Lohn abgeben müssen. Sie hätten keine Sonnenbrillen tragen dürfen, damit er stets ihre Blicke sehen konnte, die Nutzung von Fernsehen und Internet hätten seiner Erlaubnis bedurft. Beim Betreten der Häuser hätten sie seine Füße küssen müssen.

Es scheint so, als hätte der Mann einen gehirnwäscheartigen Einfluss auf die Frauen gehabt, die sich ihm völlig unterwerfen mussten. Etliche von ihnen hätten auf seine Weisung hin ihren Namen in Abwandlungen seines Namens geändert, der auf Deutsch „Retter“ bedeute.

Vergewaltigung in zahlreichen Fällen, Inzest, Polygamie, sexueller Kindesmissbrauch und „spirituelle Versklavung“  hat das Gericht als nachgewiesen angesehen. Ratzon, der bereits im Januar 2010 verhaftet worden war, hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Frauen seien ihm völlig freiwillig gefolgt und hätten ihn bzw. die Sekte jederzeit verlassen können, hat er geltend gemacht.

 


Kategorie: Strafblog
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