Reichlich seltsam ist die Meldung, die heute über den „Kony 2012“-Regisseur Jason Russell über die Newsticker lief. Bereits am Donnerstag sei der Mitinitiator der Invisible-Children-Kampagne gegen den ugandischen Rebellenführer und mutmaßlichen Massenmörder Joseph Kony in verwirrtem Zustand von der Polizei auf der Straße aufgegriffen und in eine psychiatrische Klinik gebracht worden, berichtet focus.de. Laut dem Promiportal „Tmz.com“ soll Russell in der Öffentlichkeit nackt masturbiert und mutwillig Autos beschädigt haben. Das Portal veröffentlichte ein Video, auf dem ein nackter Mann zu sehen ist, der mit den Händen auf den Boden schlägt. Dabei soll es sich um den 33-jährigen Russell handeln.
Invisible Children hatte vor gut 2 Wochen den Film „Kony 2012“ ins Netz gestellt, um damit die Jagd auf Kony, dem neben zahlreichen Morden auch die gewalttätige Rekrutierung tausender von Kindersoldaten zur Last gelegt wird, zu unterstützen. Rekordverdächtige 80 Millionen Klicks hat der Film, über den ich bereits im strafblog berichtet habe, innerhalb von 14 Tagen erreicht und auch in den Medien weltweite Aufmerksamkeit erregt. Es gab neben viel positiver Resonanz auch erhebliche Kritik an der Aktion. So sei die Darstellung des Problems oberflächlich und die verarbeiteten Informationen seien veraltet. Auch wurden grundsätzliche Bedenken geäußert, ob diese Art von privat initiierter Fahndung nach einem Straftäter angemessen sei.
Russells Ehefrau äußerte sich zu den sonderbaren Eskapaden ihres Ehemannes dahingehend, dieser habe einige „irrationale Dinge“ getan, zu denen „extreme Erschöpfung“ beigetragen habe. In einer Mitteilung der Familie hieß es weiter, dass der Filmemacher die Kritik an seiner Videokampagne „sehr schwer“ genommen habe.
Ben Keesey, Chef von Invisible Children, gab auf der Homepage der Organisation bekannt, Jason Russell sei „leider wegen Erschöpfung, Dehydration und Mangelernährung ins Krankenhaus gebracht“ worden. Die vergangenen zwei Wochen hätten allen Mitarbeitern der Organisation emotional viel abverlangt, insbesondere Russell. „Und dieser Tribut hat sich unglücklicherweise in dem gestrigen Vorfall manifestiert“, heißt es weiter.
Kategorie: Strafblog
Permalink: 80 Millionen Klicks können kirre machen – „Kony 2012“-Regisseur onaniert nackt in der Öffentlichkeit
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