Bizarr: Ein wahrer Run auf Schusswaffen nach dem Amoklauf von Aurora



Veröffentlicht am 25. Juli 2012 von

Da sollte man meinen, dass Vorfälle wie der Amoklauf in einem Kino in Aurora die Menschen in den USA dazu bringt, endlich einmal ernsthaft darüber nachzudenken, den allzu leichten Zugang zu Waffen bis hin zu automatischen Schnellfeuergewehren einzuschränken. Immerhin stirbt in den USA nach FBI-Angaben durchschnittlich jede Stunde ein Mensch an Schussverletzungen, das sind 8.775 Opfer jährlich – mehr als in jedem anderen zivilisierten Staat der Welt. Bei stern.de ist in einem bemerkenswerten Beitrag nachzulesen, dass zwischen 195 Millionen und 340 Millionen und Gewehre in den USA kursieren, die meisten davon wohl in privater Hand. Während einige wenige besonnene Menschen, wie etwa der als liberaler Republikaner angesehene New Yorker Bürgermeister Bloomberg, das Attentat zum Anlass nahmen, eine Verschärfung der Waffengesetze zu fordern, hält sich das Gros der politischen Elite vornehm zurück, um keine Wahlchancen zu gefährden. Der 2. Zusatz zur Verfassung von 1791 garantiert jedem US-Bürger das Recht, eine Waffe zu besitzen, und irgendwie scheint dieses Recht Teil der amerikanischen Identität zu sein. Einschränkungen des Rechts auf Waffenbesitz sind schon wiederholt vom Supreme Court für verfassungswidrig erklärt worden.

Nach dem Attentat sei in einigen Bundesstaaten ein wahrer Run auf  Waffengeschäfte zu verzeichnen, berichtet stern.de. Unter anderem heißt es dort:

„Der Argumentationsringschluss, wenn es viele Waffen gibt, braucht es noch mehr Waffen, um sich besser selbstverteidigen zu können, ist ein Klassiker der mächtigen Waffenlobby. Und sie verfängt immer wieder. Die „Denver Post“ berichtet, dass sich einige Waffengeschäfte nach dem Massaker im Kino kaum vor Kunden retten können: „So voll wie an diesem Montag war es noch nie in diesem Jahr“, sagte ein Mitarbeiter des „Rocky Mountain Gun and Ammo“ der Zeitung. „Viele Menschen dachten, sie bräuchten keine Waffen, doch dann passiert so etwas in ihrer Nachbarschaft, und sie ändern ihre Meinung.“ Das Blatt weist daraufhin, dass der plötzliche Anstieg von Waffenverkäufen nach Amokläufen normal sei, und verweist dazu auf die Statistiken nach den Vorfällen in Tuscon 2010 und Virginia 2007.“

Es lohnt, den ganzen stern-Artikel zu lesen. Hier noch einmal der Link: http://www.stern.de/panorama/massaker-bei-batman-premiere-amoklauf-heizt-waffenverkaeufe-an-1863210.html

 


Kategorie: Strafblog
Permalink: Bizarr: Ein wahrer Run auf Schusswaffen nach dem Amoklauf von Aurora
Schlagworte: