Dabei war´s auf Mallorca so schön!



Veröffentlicht am 12. März 2014 von

Rainer Pohlen

Rainer Pohlen

Für satte zwei Tage bin ich am Wochenende auf Mallorca gewesen, um ein paar Angelegenheiten zu regeln, einen Mandanten zu treffen und einen in der kommenden Woche in Palma beginnenden Strafprozeß vorbereiten zu helfen. Gestern früh ging´s wieder zurück mit dem Flieger nach Köln, weil ich heute morgen in einem seit längerem anhängigen Strafverfahren vor einem Mönchengladbacher Schöffengericht plädieren sollte. Zuvor – so war es geplant – sollte noch das Sachverständigengutachten zur strafrechtlichen Verantwortlichkeit der Mandantin erstattet werden.

Weil ich geahnt hatte, dass es mit dem zeitaufwendigen Gutachten knapp werden könnte, hatte ich den Gutachter am Wochenende vor Buchung meines Rückfluges noch kontaktiert und nachgefragt, ob er rechtzeitig vor dem Termin fertig würde. Ansonsten würde ich noch auf der Insel bleiben und eine Vertretung in den dann recht bedeutungslosen Termin schicken. Nein, er schaffe das schon, lautete die Antwort.

Heute im Termin hat der Sachverständige sein sehr umfangreiches schriftliches Gutachten vorgelegt. Das war der Richterin zu spät. Sie wolle sich – das hatte sie schon vorher deutlich bekundet – das Gutachten zuerst sorgfältig durchlesen, bevor dieses mündlich erstattet wird, meinte sie, sonst könne sie keine etwaigen Rückfragen vorbereiten. Damit hatte sie durchaus Recht. „Asche auf mein Haupt“, meinte der Sachverständige, aber er habe den Zeitaufwand für die Erstellung des Gutachtens etwas unterschätzt und außerdem seien auch noch gesundheitliche Probleme dazwischen gekommen. So kann´s gehen. Die Vorsitzende hat noch ein paar Urkunden verlesen, um dem Termin einen gewissen Inhalt zu geben, dann wurde eine neuer Hauptverhandlungstermin vereinbart, in dem das Gutachten verlesen und – wenn nichts Unerwartetes dazwischen kommt – die Plädoyers gehalten und das Urteil verkündet werden soll.

Das war´s dann für heute, und dafür bin ich extra vorzeitig zurück gekommen. So´n Schiet. Na ja, Arbeit habe ich genug, Langeweile kommt keine auf. Trotzdem…..


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