Der bizarrste Mordversuch seit langem: Nackt mit Damenstrümpfen und Stromschlagmaschine



Veröffentlicht am 16. August 2012 von

Der 42-jährige Thilo H. steht im wesentlichen nackt vor dem Bett seiner Ehefrau. Nur ein paar halterlose Damenstrümpfe und Gummihandschuhe hat er angelegt, darüber noch ein paar nasse Wollhandschuhe. Auf dem Rücken ein Rucksack, aus dem zwei Kabel führen, deren Enden er mit den nassen Handschuhen anfasst, um dann die Hände seiner Frau zu ergreifen. In dem Rucksack befindet sich eine selbstgebaute Stromschlagmaschine, die produziert eine Spannung von 230 Volt und eine Stromstärke von mehreren hundert Milliampere. Damit kann man Schweine töten, das hat der IT-Spezialist in einer Dissertation gelesen. Durch die nassen Handschuhe wird die Haut der Frau sofort leitfähig, Strom jagt durch ihren Körper, die Muskeln verkrampfen sich.

„Du willst mich doch eh verlassen und mir die Kinder wegnehmen“, soll der Mann, der seit gestern in Hamburg vor Gericht steht, laut mopo.de zu der Frau gesagt haben, während er sein skurriles Treiben durchführte. Nach 15 Sekunden will er dann aber Mitleid mit der 44-jährigen Mutter seiner Kinder bekommen haben, deshalb habe er das Tötungsvorhaben abgebrochen. Ein bis zwei Minuten habe der Mordversuch gedauert, wird seine Ehfrau bei bild.de zitiert. Sie habe geglaubt, ihr Mann hätte bereits die beiden Kinder getötet und jetzt sei sie dran.

Schon 2 Jahre habe er keinen Sex mehr mit der Frau gehabt, gab der Mann zu seiner Motivlage an, sie habe sich seinen Umarmungen entzogen und mit Trotz und Egoismus reagiert. Rhetorisch sei sie ihm überlegen gewesen, habe sich immer durchgesetzt. Und ständig habe sie an ihm herumgemeckert, wie seine Mutter früher. Beruflich sei sie die Karriereleiter immer weiter nach oben geklettert, während er in Teilzeit arbeitete und sich ansonsten als Hausmann um die Kinder kümmerte. Und dann habe er von einem Freund erfahren, dass sie sich von ihm scheiden lassen wolle. Da habe er den Tötungsentschluss gefasst, um die 6 und 8 Jahre alten Kinder nicht zu verlieren.

Gefährliche Körperverletzung wird dem Mann in der Anklage vorgeworfen, von dem Mordversuch sei er freiwillig strafbefreiend zurückgetreten. Der Strafjurist erinnert sich an die berühmte Frank´sche Formel für den Rücktritt: Ich könnte noch, wenn ich wollte, aber ich will nicht mehr ….

Sie habe sich bis zu dem Vorfall gar nicht von ihrem Mann trennen wollte, soll die Frau vor Gericht gesagt haben, aber jetzt läuft die Scheidung.

Ach ja, noch ein Wort zu den Damenstrümpfen und der Nackheit: „Ich brauchte Aggressivität, um die Tat zu schaffen. Die Strümpfe sind sexuell stimulierend“ ​, hat der Angeklagte dazu erklärend gesagt. Am Freitag wird der Prozess fortgesetzt.

 


Kategorie: Strafblog
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