Der dicke Kim Schmitz, ein Lied mit dem Titel „Amnesia“ und das Vertrauen der Wähler in die Politik



Veröffentlicht am 14. Mai 2012 von

Kim Schmitz 1996, Foto: Andreas Bohnenstengel

Über den schwergewichtigen Megaupload-Gründer Kim Schmitz und die gegen ihn laufenden Ermittlungen und Gerichtsverfahren ist in den letzten Monaten viel berichtet worden. Zuletzt wurde vermeldet, dass der in Neuseeland lebende Unternehmer von einem Gericht in Auckland einen  Mercedes AMG im Wert von mehr als 180.000 Euro und den Zugriff auf ein Konto mit ca. 500.000 Dollar zurückerhalten hat. Außerdem darf er auf monatlich 15.000 Dollar Zinsen aus neuseeländischen Staatsanleihen in Höhe von 7,5 Millionen Dollar zugreifen, um seine Anwälte bezahlen zu können. Die US-Justiz hat die Auslieferung des auch Kim DotCom genannten früheren Portalbetreibers beantragt, die aber unter anderem wegen verschiedener formaler Fehler auf der Kippe steht. Wegen einer Spende in Höhe von 50.000 Dollar, die Schmitz dem Vorsitzenden der Regierungspartei ACT, John Banks, im Jahr 2010 ihm Rahmen dessen gescheiterter Kampagne für die Bürgermeisterwahl von Auckland gemacht hatte, laufen Ermittlungen gegen den Politiker. Dieser soll durch das Verschweigen der Spende gegen das neuseeländische Gesetz zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben. Darauf stehen bis zu 2 Jahre Freiheitsstrafe. Details zu der Affäre sind bei stern.de nachzulesen. Schmitz hatte angegeben, er sei von Banks damals aufgefordert worden, seine Spende in zwei Teilzahlungen von 25.000 Dollar zu stückeln, da Spenden bis zu dieser Größenordnung auch anonym geleistet werden könnten und nicht angegeben werden müssten. Banks bestreitet dies.

Wie bild.de berichtet, halten 65 Prozent der Neuseeländer den dicken Kim für vertrauenswürdiger als Banks, dem sie seine Geschichte schlichtweg nicht abnehmen. Das hat Neuseelands größte Sonntagszeitung „Sunday Star Times“ ermittelt. Und weil Kim immer noch geschäftstüchtig ist, hat er über die Causa ein Lied mit dem Titel „Amnesia“ veröffentlicht, in dem er Banks Gedächtnisverlust vorwirft. Den Menschen dort unten gefällt die Marke Kim Schmitz . „Schmitz verteidigt sich und hat den Mut sich so zu verhalten, wie viele von uns es gern tun würden“, wird  ein Marken-Spezialist namens Jill Brinsdon zitiert. „Er hat diesen wahnsinnigen X-Faktor, das gewisse Etwas. Er ist wie ein verrücktes Genie mit einem großen Herz.“ Da könnte sich manch ein Politiker ja vielleicht eine Scheibe von abschneiden, oder?


Kategorie: Strafblog
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