Rätselhafter Mord mit Quecksilberspritze auf dem Regenschirm



Veröffentlicht am 13. Mai 2012 von

Flüssiges Quecksilber bei Zimmertemperatur, Quelle: Wikipedia

Dass der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind, wenn es darum geht, einen Menschen vom Diesseits ins Jenseits zu befördern, ist eine altbekannte Tatsache. Die vorsätzliche Vergiftung von Menschen war schon in der Antike eine beliebte Mordmethode, die sich im Laufe der Jahrhunderte entsprechend dem medizinischen und technischen Fortschritt verfeinert hat. Nutzte man früher gerne Schlangen- oder Krötengift sowie diverse Pflanzengifte, die vornehmlich Speisen und Getränken zugesetzt wurden, so kamen später alle möglichen pharmazeutischen Produkte, giftige Salze,  Metalle wie Blei oder Quecksilber, und auch radioaktive Substanzen hinzu. Die Aufzählung lässt sich noch beliebig erweitern. Und die Methoden, mit denen die Gifte dem Opfer beigebracht werden, sind ebenso vielfältig. In Südamerika war das Verschießen von Giftpfeilen mit dem Bogen oder dem Blasrohr eine probate Tötungsart, die Amerikaner sollen in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wiederholt geplant haben, den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro mit vergifteten Zigarren und mit einem mit Gift präparierten Taucheranzug  zu töten, wie der SPIEGEL schon 1975 berichtete, der frühere KGB-Agent Alexander Litwinenkow wurde 2006 in London mit Polonium vergiftet, und komplexe Giftcocktails werden von verschiedenen Staaten bis heute bei der Vollstreckung von Todesurteilen eingesetzt.

Von einem reichlich mysteriösen und skurrilen Mordfall berichtet spiegel-online in einem Beitrag vom 11.5.2012, wobei  der tödliche Erfolg erst Monate nach der Giftattacke eingetreten ist. Bereits am 15. Juli 2011 war ein 40-jähriger Mann in Hannover auf der Straße von einem Unbekannten mit einem Regenschirm attackiert worden, an dessen Spitze eine Spritze mit Quecksilber montiert war. Der Täter, der als etwa 40 bis 50 Jahre alt, schlank und mit einem auffälligen Pflaster im Gesicht beschrieben wurde, stach seinem Opfer mit der Spritze ohne nachvollziehbaren Grund ins Gesäß und verschwand. Der Mann erkrankte, sein Zustand verschlechterte sich zusehends und er fiel ins Koma. Die Quecksilbervergiftung wurde erst einige Wochen nach dem Vorfall diagnostiziert. Zuletzt soll es dem Mann etwas besser gegangen sein, er wurde in einer Reha-Klinik behandelt. Jetzt starb er unerwartet.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Körperverletzung mit Todesfolge, heißt es in dem Beitrag.

 


Kategorie: Strafblog
Permalink: Rätselhafter Mord mit Quecksilberspritze auf dem Regenschirm
Schlagworte: