Keine Spur hat die Polizei trotz aller Fahndungsmaßnahmen von einem 31-jährigen Mann, der am vergangenen Donnerstag anlässlich eines Gerichtstermins aus dem Dortmunder Landgerichtsgebäude geflohen war. Der wegen Körperverletzungs- und Vermögensdelikten vorbestrafte Mann saß in der JVA Bochum ein, die zuletzt mehrfach wegen Ausbrüchen und Ausbruchsversuchen von sich reden machte. Vor dem Landgericht sollte gegen ihn wegen mehrerer versuchter Aufbrüche von Fahrkartenautomaten, Einbrüchen in Wohnungen und Geschäftsräume, dem Aufbruch eines Autos sowie mehrerer Diebstähle von Krafträdern verhandelt werden.
Der Ausbrecher war durch einen Tunnel von der Dortmunder JVA in den Zellentrakt des Landgerichts gebracht worden, wo er auf den Sitzungsbeginn warten sollte. Im Zellentrakt war nach einem Bericht bei welt.de aufgrund einer Kommunikationspanne (was immer das auch im konkreten Fall bedeutet) eine Tür unverschlossen geblieben. Das nutzte der freiheitsliebende Mann dazu, den Zellentrakt zu verlassen. Es gelang ihm, die Tür zu einem zu diesem Zeitpunkt leeren Gerichtssaal aufzubrechen und dann das Gerichtsgebäude zu verlassen.
Die Polizei schließt nicht aus, dass der Mann inzwischen über die Landesgrenzen geflohen ist.
Natürlich zetert die Opposition im nordrhein-westfälischen Landtag und kritisiert NRW-Justizminister Kutschaty (SPD). Gleich „serienmäßig“ seinen Häftlinge seit Jahresbeginn aus der Bochumer Justizvollzugsanstalt geflohen. Kutschaty habe zwar mehr Sicherheit und Transparenz versprochen, geliefert habe er aber nicht (Anmerkung: Was ja vielleicht daran liegt, dass das „Liefern“ eine originäre Aufgabe von Bundeswirtschaftsminister Rösler ist). Der SPD-Minister warf der Opposition eine Diskussion auf Stammtischniveau vor und verwies darauf, dass die Zahl der Fluchtversuche bei insgesamt rund 48.000 Gefangenen in NRW statistisch ziemlich gering sei.
Kategorie: Strafblog
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