Die Schande des arabischen Frühlings: Massenvergewaltigungen auf dem Tahrirplatz



Veröffentlicht am 7. Februar 2013 von

Vor gut zwei Wochen jährte sich die „Revolution“ gegen den früheren ägyptischen Präsidenten Hosni al Mubarak zum zweiten Mal, und wenn das stimmt, was zeit.de  über die Feierlichkeiten auf dem Tahrirplatz berichtet, dann überkommt einen leicht das Grauen. Mindestens 25 Frauen sollen während der kollektiven Begeisterung nämlich öffentlich von ganzen „Männerhorden“ vergewaltigt worden sein, ohne dass die Staatsgewalt eingriff. Das oben wiedergegebene youtube-Video zeigt, wie ein Mann versucht, mit einem Flammenwerfer eine Gruppe von Männern auseinanderzutreiben, die sich offensichtlich um eine Person scharen und lautstark lamentieren. Man hört eine schreiende Frauenstimme, es ist nicht so richtig zu erkennen, was da vor sich geht.  Bei dem Mann mit dem Flammenwerfer soll es sich um einen Teeverkäufer handeln, der einer Frau zu Hilfe kommt, die von einer Überzahl von Männern bedrängt und möglicherweise auch vergewaltigt wird.

„Was am Abend des Rücktritts von Hosni Mubarak mit dem Missbrauch der CBS-Journalistin Lara Logan durch Dutzende junge Angreifer begann, ist inzwischen zu einem Massenverbrechen gewuchert, an dem sich bei Großdemonstrationen auf dem legendären Revolutionsplatz stets Hunderte männliche Täter beteiligen.“, heißt es bei zeit.de. Die Menschenrechtsbeauftragte der Vereinten Nationen, Navi Pillay, habe auf´s Schärfste verurteilt, dass die Polizei die Verbrechen nicht verhindere und dass bis heute durch die Staatsanwaltschaft nur eine einzige Tat angezeigt worden sei.

Sexuelle Übergriffe gegen Frauen seien in Ägypten und auch in anderen arabischen Ländern Alltag, 80 bis 90 Prozent der arabischen Frauen seien schon Opfer von Belästigungen und Attacken geworden. Im „Gender Gap Index“ des Genfer Weltwirtschaftsforums, der die Fortschritte bei der Gleichstellung der Frauen bewertet, befinde sich kein arabisches Land unter den ersten hundert Nationen. Armut, Arbeitslosgkeit und der Mangel an sozialen Lebenschancen seien die Hauptursachen für die sexuellen Übergriffe, wird Said Sadek, Professor für Soziologie an der Amerikanischen Universität in Kairo, zitiert. Da junge Arbeitslose die hohen Kosten für eine Hochzeit nicht aufbringen könnten, seien die Gewalttaten ihre einzige Möglichkeit, ihre Sexualiät auszuleben. Außerdem wüssten sie, dass ihnen in der männerdominierten Gesellschaft weder Festnahmen noch Strafen drohen.


Kategorie: Strafblog
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