Elitepolizisten wegen „extremer Pornografie“ vorübergehend in Haft genommen



Veröffentlicht am 10. Februar 2014 von

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Rainer Pohlen

Rainer Pohlen

Reichlich kurios liest sich, was spiegel.online unter Berufung auf den britischen Guardian über 4 Beamte der britischen Polizeieliteeinheit SO6 berichtet. Bereits am 19.12.2013 seien drei von ihnen vorübergehend inhaftiert worden, weil über ihre Handys „extreme Pornografie“, bei der es sich allerdings nicht um Kinderpornografie gehandelt habe, getauscht hätten. Die nicht näher beschriebene Art der Pornografie sei von einer Natur gewesen, die Anlass zu Hausdurchsuchungen sowie zu einer Weiterleitung der Akten an die Staatsanwaltschaft der Krone gegeben hätte, heißt es weiter. Jetzt kann der Fantasie freier Lauf gelassen werden…

Ein Beamter ist jedenfalls nach dem Bekanntwerden des Vorfalls vom Dienst suspendiert worden, die beiden anderen sowie ein dritter, der nicht verhaftet worden war, versehen seitdem eingeschränkten Dienst.

Die SO6 ist für die Sicherung der Regierungsgebäude in der Downing Street sowie für die Bewachung von Botschaften und ausländischen Staatsgästen zuständig. Sie war erstmals international im Zusammenhang mit der sogenannten „Plebsgate“-Affäre ins Gerede gekommen, die den damaligen konservativen Fraktionsvorsitzenden Mitchell das Amt gekostet hatte. Der soll seinerzeit Beamte der SO6 als „Plebs“ (Pöbel) bezeichnet haben, als diese ihm verweigert hatten, das Haupttor der Downing Street per Fahrrad zu verlassen. Später hatte sich herausgestellt, dass etliche Zeugenaussagen von SO6-Beamten nachweislich falsch waren. Einer ist inzwischen rechtskräftig zu einem Jahr Haft verurteilt worden und hat seine Strafe in der vergangenen Woche angetreten, andere Verfahren laufen noch.

Nach „Plebsgate“ gibt´s jetzt also auch ein „Pornogate“ …


Kategorie: Strafblog
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