Reichlich mysteriös und jedenfalls spannend ist ein Fall, über den derwesten.de berichtet und der demnächst vor dem Landgericht Essen verhandelt werden soll. Angeklagt ist ein 36-jähriger ehemaliger Polizeibeamter aus Hagen namens John-Christian H., der gemeinsam mit dem inzwischen verschwundenen 47-jährigen Axel P. aus Wuppertal auf einer Straußenfarm in Sprockhövel eine Cannabis-Plantage betrieben haben soll. Der Hanfanbau wurde zunächst von P. ziemlich konspirativ in acht eingegrabenen See-Containern betrieben, seit 20011 soll dann H. die Bewirtschaftung der Plantage übernommen haben und dafür eine Gewinnbeteiligung zugesagt bekommen haben. 80 Kilo marktfähiges Cannabis seien im Dezember 2011 mit Hilfe von holländischen Erntehelferinnen geerntet worden, die Staatsanwaltschaft gehe von einem „Großhandelspreis“ von mindestens 300.000 Euro und einem Straßenverkaufspreis von ca. 720.000 Euro aus. Bei der Bewirtschaftung der Plantage soll H. eine geladene Pistole Browning 9 Millimeter mit zwölf Schuss Munition bei sich getragen haben, was zu einem qualifizierten Verbrechenstatbestand mit einer Mindeststrafe von 5 Jahren führt.
Von P. weiß man nur, dass er die Plantage nach der Ernte nicht mehr fortführte und seit Februar 2012 verschwunden ist. Polizei und THW haben bislang vergeblich nach seiner Leiche gesucht, wird berichtet, was dafür spricht, dass man insoweit von einem Kapitalverbrechen ausgeht. Der Ex-Polizist soll im Sommer 2012 mit mäßigem Erfolg versucht haben, die Plantage zu reaktivieren. Er habe in Holland 200 Stecklinge gekauft und damit 400 Gramm Cannabis erwirtschaftet, die er für 500 Euro verkauft habe, heißt es in dem Beitrag. Die Hauptverhandlung beginnt am 21. Juni vor der 17. Strafkammer des Essener Landgerichts.
Kategorie: Strafblog
Permalink: Ex-Polizist soll Cannabis-Plantage betrieben haben. Wurde der Mittäter ermordet?
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