Fukushima: Droht tatsächlich die größte Krise der Menschheit?



Veröffentlicht am 6. Oktober 2013 von

Japanische Flagge

Japanische Flagge

Heute Morgen bin ich in den Google-News auf eine Headline der „Deutsche Wirtschafts Nachrichten“ gestoßen, die genau dies behauptet und mit etlichen Zitaten von besorgten Männern, die eine Menge davon zu verstehen scheinen, unterlegt.

Ein Stephan Kurt vom Öko-Institut äußert sich besorgt, dass die in Fukushima noch vorhandenen Brennelemente weg müssen, „und zwar möglichst schnell“.

Ein Harvey Wassermann, der als Aktivist und Chefredakteur der Columbus Free Press vorgestellt wird, meint, dass wir nur noch zwei Monate vom „möglicherweise gefährlichsten Augenblick der Menschheit seit der Kuba-Krise“ entfernt seien.  Alle Ressourcen, welche die Menschheit zur Verfügung habe, müssten für die 1300 Brennstäbe in der Unit 4 des havarierten Kernkraftwerkes bereitgestellt werden. Wenn der Behälter, in dem sich Brennelemente befinden, umstürze oder in sich zusammenfalle, würde Radioaktivität in unvorstellbarer Menge freigesetzt. Vom 15.000fachen der Atombombe von Hiroshima ist die Rede. Und schon für die nächsten Woche seien schwere tropische Stürme im Süden Japans angesagt, die auch in Fukushima verheerende Auswirkungen haben könnten.

Ein ehemaliger Botschafter Japans in der Schweiz, Murata Mitsuhei, wird mit der Äußerung zitiert, der in Fukushima drohende Kontrollverlust könne „die globale Umwelt und die Zivilisation zerstören“.

Nun sind die verschiedenen Online-Magazine des Österreichers Michael Maier, der auch die „Deutsche Wirtschafts Nachrichten“ herausgibt und der als Journalist immerhin mal 2 Jahre lang Chefredakteur der Berliner Zeitung und 6 Monate lang Chefredakteur des Magazins STERN war, bevor man sich ganz schnell wieder vom ihm trennte, für ihre reißerischen Überschriften und ihre sensationsheischenden Inhalte bekannt. Max Ponert hat hierzu auf blog.de einige interessante Aspekte zusammengefasst.

Andererseits mache ich mir selbst große Sorgen, wenn immer ich (auch in vielleicht seriöseren Quellen)  etwas über Fukushima lese. Auch die FAZ hat gerade wieder darüber berichtet. Die Betreibergesellschaft TEPCO ist mit der Problemlösung offensichtlich überfordert, sie bekommt den Austritt von radioaktivem Wasser nicht in den Griff , von vielfältigen technischen Problemen bei der Sanierung der Anlage, von Fehlern bei den Messungen der Radioaktivität, von irreführender Informationslage und anderem mehr ist die Rede.

Es ist schon erstaunlich, dass die Regierungen der bedeutenden Industrienationen dem Thema kaum noch Beachtung zu schenken scheinen, alle (einschließlich der Bundesregierung) sind mit ihren eigenen Wirtschafts- und Währungsproblemen, vielleicht auch mit Syrien und anderen Krisenherden befasst. Seit einiger Zeit wird bei uns nicht nur unter vorgehaltener Hand darüber diskutiert, ob der Atomausstieg überhaupt richtig war. Ich halte diese Ignoranz für schlimm, Japan ist weniger weit weg, als wir denken, wenn es dort tatsächlich zu einem neuen Super-Gau kommen sollte. Was nützen uns Euro-Rettungsschirme und relative wirtschaftliche Prosperität, wenn es dort zu einer Katastrophe kommt, die in ihren schrecklichen Auswirkungen die ganze Welt treffen kann? Es wäre ein sträfliches Versagen der Weltgemeinschaft, wenn man die Gefahrenlage in Fukushima unterschätzen und aus falsch verstandenem nationalen Eigeninteresse von jetzt notwendiger und leistbarer Hilfe absehen würde. Die Welt darf nicht erst reagieren, wenn es zu spät ist.

Ich berichte im strafblog darüber, weil ich mich sorge und weil es potenziell um massenhafte Körperverletzungen und Todesfälle geht. Auch wenn es wohl kein Strafgericht gibt, das sich im Falle eines Falles damit noch beschäftigen wird.


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