Das Schöffengericht in Offenburg hat zwei 29 und 31 Jahre alte Briten wegen schweren Bandendiebstahls zu Freiheitsstrafen von zweieinhalb und drei Jahren verurteilt, weil sie aus dem Museum „Ritterhaus“ zwei Nashornhörner gestohlen haben. Bei spiegel-online ist nachzulesen, dass das Gericht um jeweils 3 Monate über den Strafantrag der Staatsanwaltschaft hinausgegangen ist. Beide Angeklagte hatten offensichtlich eine ganze Latte von Vorstrafen und sollen im Auftrag eines international agierenden Netzwerkes von Nashornhändlern gehandelt haben, die das schändliche Treiben von England und Irland aus steuern.
Das Mehl der Hörner, die von den Dieben einfach von einem ausgestellten Nashornkopf abgesägt wurden, gilt insbesondere in asiatischen Ländern als Potenzmittel und wird zu horrenden Preisen gehandelt. Satte 50.000 Euro werden angeblich für ein einziges Nashornhorn gezahlt. Allein der Preis turnt schon an, denke ich, da braucht man(n) kein Viagra mehr. Laut Europol werden in Europa seit einiger Zeit verstärkt Nashornhörner gestohlen, von einer richtigen Nashornmafia wird geredet.
An der Tat waren noch zwei weitere Personen beteiligt. Ein Jugendlicher wurde bereits rechtskräftig verurteilt, ein 36-Jähriger ist noch flüchtig.
Kategorie: Strafblog
Permalink: Haftstrafen für Potenzmitteldiebstahl der besonderen Art
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