Ludwigsfelde ist eine Mittelstadt mit rund 24.000 Einwohnern und liegt elf Kilometer südlich der Berliner Stadtgrenze. In die Schlagzeilen ist der Ort unlängst geraten, weil am 30. Dezember des vergangenen Jahres die 67jährige Kauffrau Brigitte Scholl auf recht skurrile Weise getötet wurde. Die Leiche der Ehefrau des Ex-Bürgermeisters Heinrich Scholl, 68, war einen Tag, nachdem sie von ihrem Gatten als vermisst gemeldet worden war, mit Messerstichen übersät in einem Waldstück gefunden worden, wobei in den tieferen Stichwunden Feuerwerkskörper gesteckt haben sollen, wie die Berliner Morgenpost berichtete. Der vermutlich einzige Augenzeuge der Tat, ein 14jähriger Cockerspaniel, war vom Täter nicht verschont worden und lag tot neben seinem gemeuchelten Frauchen.
Wenige Tage nach der Beerdigung seiner Frau ist der SPD-Mann Heinrich Scholl, der vor seiner Ernennung zum Ehrenbürger von Ludwigsfelde stand, unter Mordverdacht festgenommen worden und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Es ist von Eheproblemen die Rede, die der Tatverdächtige im Rahmen einer Erzählung, die unter einem Pseudonym veröffentlicht werden sollte, literarisch aufgearbeitet haben soll. „Das Buch liegt vor“, wird der zuständige Oberstaatsanwalt Lange zitiert.
Angeblich liegt eine Handyortung vor, die darauf hindeutet, dass Scholl sich zur mutmaßlichen Tatzeit am Tatort aufgehalten hat.
Da spielt es schon fast keine Rolle mehr, dass gegen den Ex-Bürgermeister bei der Staatsanwaltschaft Neuruppin auch noch ein Ermittlungsverfahren wegen Bestechlichkeit anhängig ist, in welches ein größerer Personenkreis verstrickt sein soll.
Kategorie: Strafblog
Permalink: Ex-Bürgermeister unter Mordverdacht verhaftet
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