Eine böse Überraschung erlebte die japanische Star-Violinistin Yuzuko Horigome, als sie am Donnerstag am Frankfurter Flughafen mit ihrer wertvollen Geige in eine Maschine nach Brüssel umsteigen wollte, wo sie mit ihrer Familie lebt. Zöllnern war die wertvolle Fracht nach einem Bericht bei bild.de ins Auge gefallen, und deshalb baten sie die Künstlerin zur Kontrolle. In dem Geigenkoffer fanden sie eine Violine „Josephus Guarnierius Fecit Cremona“, ein Prachtstück des berühmten Geigenbauers Guiseppe Guarneri aus dem 17. Jahrhudert, dessen Wert vom Zoll mit 1 Million Euro angegeben wird. Die Guarneris gehören neben Stradivari und den Amatis zu den berühmtesten Geigenbauern überhaupt.
Die Musikerin dürfte nicht schlecht gestaunt haben und einigermaßen entsetzt gewesen sein, als man ihr eröffnete, dass sie für das edle Stück jetzt 190.000 Euro Einfuhrumsatzsteuer und weitere 190.000 Euro Strafe zahlen soll, weil sie dafür keine Zollerklärung abgegeben hat. Als Sicherheit wurde das Instrument gleich einbehalten. Außerdem wurde der Frau eröffnet, dass gegen sie ein Steuerstrafverfahren eingeleitet wird.
Horigome hatte angegeben, sie habe die Geige schon vor 15 Jahren für ca. 250.000 Euro in Fernost erworben. Anscheinend konnte sie bis jetzt aber nicht nachweisen, dass die Geige jemals legal in die EU eingführt wurde und insoweit kein Zollgut mehr darstellt. Jetzt wird sie sicherlich anwaltliche Hilfe hinzuziehen, um wieder in den Besitz ihres Arbeitswerkzeugs zu gelangen.
Kategorie: Strafblog
Permalink: Hier spielt die Geige – und kostet 380.000 Euro Zoll
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