Imagine all the people – Kommt John Lennons Mörder frei?



Veröffentlicht am 19. August 2012 von

Joh Lennon und Yoko Ono, Foto: Jack MItchell

Vor bald 32 Jahren, am 08. Dezember 1980, wurde der Ex-Beatle und Friedensaktivist John Lennon von einem vermutlich geistig verwirrten Mann erschossen. Es ist das siebte Gesuch des Lennon-Mörders Mark David Chapman auf Haftentassung, mit dem sich der Begnadigungssausschuss des Staates New York in dieser Woche befasst. Die bisherigen 6 Gesuche sind alle abgelehnt worden, ganz im Sinne von Lennons Witwe Yoko Ono, die stets darauf bestanden hat, Chapman für immer eingesperrt zu lassen. Im Falle einer Entlassung fühle sie sich selbst gefährdet, hat sie vorgetragen, und der Mann habe kein normales Leben verdient.

Chapman, dem 6 von 9 psychiatrischen Gutachten Schuldunfähigkeit aufgrund einer Psychose attestiert hatten, war 1981 zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt worden, nachdem er sich gegen den Rat seiner Anwälte schuldig bekannt hatte. Nach dem Recht des Bundesstaates NewYork erfolgt nach Ablauf einer Freiheitsstrafe keine automatische Haftentlassung, sondern es ist eine Bewährungsprüfung vorgeschrieben, die im Falle einer negativen Entscheidung auf Antrag alle 2 Jahre wiederholt wird. Jetzt ist es mal wieder so weit.

Der heute 57-jährige Chapman war drogenabhängig und hatte schon ein Zeit in einer Nervenheilanstalt zugebracht, bevor er in den 60er und  70er Jahren zu einem geradezu besessenen Lennon-Fan wurde. Aus Bewunderung für den Musiker hatte er sogar eine japanische Frau geheiratet, weil sie ihn an Yoko Ono erinnerte. Später schlug seine Besessenheit in Hass um, weil er Lennon für sein eigenes desolates Leben verantwortlich machte.  Am 8. Dezember 1980 hatte Chapmann zunächst Lennons LP Double Fantasy gekauft und dann in einem Schreibwarenladen eine Ausgabe des Romans Der Fänger im Roggen (The Catcher in the Rye) von J. D. Salinger, von dem er schon seit seiner Kindheit besessen war. Seine eigene Ausgabe hatte er auf Hawai, von wo er angereist war, vergessen.  Vor Gericht  gab er später an, in diesem Buch die „Aufforderung“ gelesen zu haben, eine Berühmtheit töten zu müssen, um selber berühmt zu werden. Er ließ auch einmal verlauten, er habe vorgehabt, Salingers Roman weltberühmt zu machen.

Wie dem auch sei, jedenfalls hatte Chapman am Nachmittag des Tattages vor dem Dakota-Building, wo Lennon und Ono wohnten, auf John gewartet und sich von ihm noch die gekaufte Schallplatte signieren lassen. Von Lennons Freundlichkeit überrascht, nahm er zunächst von seinem Plan, ihn zu erschießen Abstand. Am späteren Abend, um 22:48, als das Paar von einem Schallplatten-Studionzum Dakoto-Building zurückkehrte, wartete Chapman auf Lennon und schoss aus nächster Nähe 5 mal auf ihn.  Zwei Hohlspitzgeschosse trafen Lennons Lunge, eines sein linkes Schulterblatt und eines die Halsschlagader.  “I’m shot, I’m shot!”, rief Lennon, bevor er zusammenbrach. Er war noch bei Bewusstsein, als er ins Roosevelt General Hospital gefahren wurde, erlag aber um 23:07 Uhr seinen schweren Verletzungen.

 

 


Kategorie: Strafblog
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