Kevin Großkreutz: Mordversuch mit extrascharfem Döner?



Veröffentlicht am 6. Mai 2014 von

Nein, ganz so schlimm ist es nicht, was dem Dortmunder Fußballprofi vorgeworfen wird. Aber immerhin wird gegen ihn wegen des Verdachts der (gefährlichen?) vorsätzlichen Körperverletzung ermittelt, weil er einen Kölner Fußballfan mit einem Döner beworfen und durch dessen extrascharfe Sauce an den Augen verletzt haben soll.

Wie focus.de unter Bezugnahme auf BILD und den Kölner Express berichtet, soll der Nationalspieler nach einem Ausflug ins Kölner Nachtleben mit einem 34-Jährigen im Trikot des 1. FC Köln aneinander geraten sein. Es gibt unterschiedliche Versionen zum Geschehensablauf. Der FC-Fan erklärte, er sei mit seiner Freundin und einem Bekannten unterwegs gewesen. Man habe Großkreutz erkannt und sein Begleiter hätte nur dessen Namen gerufen. Daraufhin habe der Dortmunder ihm einen Döner, den er gerade in der Hand hielt, ins Gesicht geworfen. Wegen der scharfen Dönersauce habe er brennende Augen bekommen und sei dann zur Polizei gegangen, um Anzeige zu erstatten.

Großkreutz und sein Begleiter und Mannschaftskamerad Julian Schieber stellen die Sache etwas anders dar.  Eine Clique Kölner Fans habe „ein Lied über Kevin“ gesungen. Großkreutz habe das als beleidigend empfunden und wütend seinen Döner auf den Boden geworfen. Auf keinen Fall habe er beabsichtigt, jemanden zu treffen.

Der Verkäufer der Dönerbude, bei dem Großkreutz die Tatwaffe erstanden hatte, sagte gegenüber BILD, dass die Fußballer Döner „mit unserer extrascharfen Soße“ bestellt hätten. Es seien Leute vorbei gekommen, die um ein Foto gebeten hätten, was Großkreutz abgelehnt hätte. Er sei nach draußen gegangen und dort offensichtlich angepöbelt worden. Dann hätte er den Döner geworfen.

Großkreutz hat bedauert, dass er den Döner in der Öffentlichkeit auf den Boden geworfen hat.

Die schwierige Arbeit der Polizei und der Staatsanwaltschaft in dem bedeutungsvollen Fall wird zunächst darin liegen, den tatsächlichen Geschehensablauf zu klären. Ob es noch weitere Augenzeugen für die inkriminierte Fast-Food-Attacke gibt, ergibt sich aus dem Beitrag nicht. Sollte sich herausstellen, dass der FCK-Fan tatsächlich an den Augen verletzt wurde, wird sich das Ganze zwischen fahrlässiger und vorsätzlicher Körperverletzung abspielen, wobei dann die nicht nur kulinarisch bedeutungsvolle Frage ein Rolle spielen kann, ob die extrascharfe Sauce den Döner zu einem gefährlichen Werkzeug machte und ob sich – wenn man das bejaht – auch der Vorsatz auf diese Eigenschaft bezogen hat.

Immerhin, gefährliche Körperverletzung wird mit Freiheitsstrafe zwischen 6 Monaten und 10 Jahren bestraft. Jetzt muss man abwarten, wie der Fall sich entwickelt und ob der Kevin Großkreutz überhaupt mit zur WM nach Brasilien fahren kann, falls der Jogi ihn denn will. Ansonsten gibt´s ja auch Knastmannschaften ….

 


Kategorie: Strafblog
Permalink: Kevin Großkreutz: Mordversuch mit extrascharfem Döner?
Schlagworte: