Leiche zerstückelt und im Wald verteilt – Er soll kein netter Mann gewesen sein



Veröffentlicht am 19. Januar 2013 von

Mit der Beseitigung von Leichen kenne ich mich in der Praxis nur wenig aus, aber ich stelle mir vor, dass es schon einer gewissen Überwindung bedarf, mittels Säge und anderer Werkzeuge einen menschlichen Körper zu zerteilen, zu verpacken und abzutransportieren. Aber vielleicht geht das ja leichter von der Hand, wenn man den Menschen höchstselbst vom Leben zum Tode befördert hat und wenn er ein Fiesling war, von dem man glaubt, dass er es verdient hat.

Wie dem auch sei, bei stern.de ist nachzulesen, dass eine 45-jährige Frau aus Hamburg-Rahlstedt wegen Verdacht des Totschlags in Untersuchungshaft genommen wurde, weil sie den 85-jährigen Vater ihres Lebensgefährten in einem Streit um Banalitäten erwürgt, anschließend mit einer Säge zerteilt und dann im Naturschutzgebiet Höltigbaum im Norden der Hansestadt entsorgt haben soll. Vor 3 Monaten hatten Spaziergänger einen abgetrennten Arm gefunden, was zu polizeilichen Ermittlungen geführt hatte.

Die Frau soll die Tat mittlerweile gestanden haben. Sie habe mit ihrem Freund und dessen Eltern im selben Haushalt gelebt. Beim Ausräumen eines Geschirrspülers sei es zum Streit gekommen, der sich hochgeschaukelt habe. Das Tatopfer soll die Frau nach Angaben der Staatsanwaltschaft „in erniedrigender Weise“ beleidigt und beschimpft haben. Ein Tyrann soll der Mann gewesen sein, zitiert stern.de das Hamburger Abendblatt. Und ein Polizeisprecher spricht davon, dass er „kein netter Mensch“ gewesen sein soll.

Die Polizei geht von Alleintäterschaft aus, meint aber, dass ihr Freund Bescheid gewusst habe.

Manches spricht nach dieser Berichterstattung für einen minderschweren Fall des Totschlags. Ob bei dieser Annahme tatsächlich die Voraussetzungen für die Anordnung von Untersuchungshaft vorliegen, halte ich zumindest für zweifelhaft. Aber darum werden die Kollegen vor Ort sich sicher kümmern.


Kategorie: Strafblog
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