Der frühere Schachweltmeister und heutige russische Oppositionspolitiker Garry Kasparow ist von einem Gericht in Moskau vom Vorwurf der Organisation einer illegalen Demonstration freigesprochen worden. Nach einem Bericht bei focus.de sah das Gericht nicht genügend Anhaltspunkte dafür, dass der Putin-Gegner für eine Protestaktion zugunsten der angeklagten Pussy-Riot-Girls verantwortlich war. Kasparow sprach nach dem Urteilsspruch von einer „historischen“ Entscheidung, weil das Gericht der Darstellung der uniformierten Polizei nicht gefolgt sei. Er bedankte sich gleichzeitig bei Journalisten, die ihm Foto- und Video-Material zur Verfügung gestellt hatten, auf dem zu sehen war, wie ein Polizist ihm auf den Kopf schlägt, bevor er in einen Bus der Sicherheitskräfte verbracht wird. Kasparow hatte daraufhin Anzeige gegen die Polizei wegen Beleidigung und illegaler Verhaftung erstattet.
Allerdings droht dem ehemals genialen Schachstrategen weiteres Ungemach. Ihm wird vorgeworfen, einem Polizisten anlässlich der Demonstration in die Hand gebissen zu haben. Das soll außerhalb des Sichtbereichs der Kameras stattgefunden haben. Bis zu 5 jahren Haft drohen ihm im Falle einer Verurteilung. DerFall sei von der Moskauer Polizei an das mächtige Ermittlungskomitee übergeben worden, welches auch gegen den Oppositionsführer Alexander Nawalny und andere prominente Putin-Kritiker ermittele, heißt es in dem Beitrag.
Die 3 Pussy-Riot-Musikerinnen waren in einem weltweit beachteten und vielfach kritisierten Prozess zu 2 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Gegen das Urteil wurde Berufung eingelegt.
Kategorie: Strafblog
Permalink: Pussy-Riot-Demonstration: Immerhin schon mal ein Freispruch für den Ex-Schachweltmeister Gary Kasparow
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