Heute genieße ich noch einmal richtig die Mallorca-Sonne, die mich und meine Lieben – von einigen Unterbrechungen abgesehen – eine Woche lang begleitet hat. Morgen um 9 Uhr sitze ich dann wieder im Flieger nach Düsseldorf, von wo es direkt ins Büro nach Mönchengladbach geht, wo sich in den vergangenen Tagen etliches an Arbeit aufgetürmt hat. Und das, obwohl ich hier unten auch recht fleißig war und onlinemäßig und telefonisch eine Menge erledigen konnte und mich auch noch vor Ort mit Mandanten und Kollegen besprochen habe. Aber was will ich machen, am Montag und Mittwoch steht wieder Thüringen auf dem Programm, am Donnerstag geht´s nach Ulm und von dort aus nach Hamburg. Der Dienstag ist der einzige Tag, an dem ich ansonsten noch Büroarbeit erledigen kann, und das ist einerseits mein Geburtstag und andererseits muss ich dafür extra wieder aus Thüringen nach Mönchengladbach reisen, obwohl ich doch besser gleich im Osten bleiben würde. Geht aber nicht, weil noch ein anderer wichtiger Termin auf mich wartet, der keinen Aufschub duldet. Vielleicht gelingt es mir ja noch, den zweiten Thüringen-Termin verschieben zu lassen, mal sehen, ob der Richter gnädig ist.
Zwischen 1999 und 2007 bin ich fast wöchentlich von Düsseldorf nach Mallorca geflogen, wo ich mit spanischen Kollegen zusammengearbeitet habe. Wir kooperieren auch heute noch auf lockerer Grundlage, deshalb habe ich immer wieder mit deutschen Mandanten zu tun, die auf Mallorca ihren faktischen Wohnsitz haben, selbst wenn sie hier nicht gemeldet sind. Manchmal holen die Schatten der Vergangenheit sie in Form eines deutschen Strafverfahrens ein, manchmal geraten sie auch in ihrem gegenwärtigen Leben mit der spanischen Strafjustiz in Konflikt. Letzteres kann auch deutschen Touristen passieren, die dann ebenfalls Hilfe benötigen und sich bisweilen an mich wenden.
Im Laufe der Woche habe ich mal wieder gemerkt, dass es sich bei blauem Himmel und Sonnenschein schwerer arbeiten lässt als bei deutschem Schmuddelwetter. Jedenfalls geht mir das so. Eigentlich treibt mich dann nämlich alles nach draußen in die Natur und ans Meer oder in ein schönes Straßencafé, und wenn ich stattdessen am Schreibtisch sitzen und arbeiten muss, dann fühle ich mich fast schon ein wenig vom Leben bestraft. Ich gebe zu, das ist Klagen auf recht hohem Niveau, aber anders wär´s halt schöner.
Und weil die Sonne draußen wirklich lacht, mache ich jetzt Schluss mit dem Bloggen. Vielleicht schreibe ich heute Abend noch einen Beitrag über ein reichlich merkwürdiges Strafverfahren gegen einen deutschen Staatsbürger, der hier wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt ist und nach dem Willen der Staatsanwaltschaft dafür 4 Jahre ins Gefängnis gehen und ein paar hunderttausend Euro Schmerzensgeld zahlen soll. Das ist kein sonniges Thema, finde ich.
Kategorie: Strafblog
Permalink: Sunshine forever – ach nee, der Alltag kommt zurück
Schlagworte:
vor: Verschollen im Verschubungslabyrinth
zurück: Verabredung von Mord, Folter und Kannibalismus oder bloße Fantasien?...