Was hat der deutsche Zoll nur gegen japanische Geigerinnen? Erneut teure Konzertgeige beschlagnahmt. 1,1 Millionen Euro Steuern gefordert.



Veröffentlicht am 5. Oktober 2012 von

Ant. Campi pinx. Crem. 1681 ; Fréd. Hillemacher sc. 1886, wikimedia commons

Wer als Musiker(in) über den Flughafen Frankfurt mit seinem Konzertinstrument nach Europa einreist, der läuft Gefahr, demnächst ohne sein bestes Stück musizieren zu müssen. Das gilt insbesondere dann, wenn man bzw. frau Japanerin ist und Violine spielt. Ich hatte im August unter dem Titel „Hier spielt die Geige – und kostet 380.000 Euro Zoll“ über die in Belgien lebende Star-Violinistin Yuzuko Horigome berichtet, deren wertvolle Guarneri vom Zoll beschlagnahmt wurde, als sie über den Frankfurter Flughafen einreiste, um in eine Maschine nach Brüssel umzusteigen. Das Instrument sei nie legal nach Europa eingeführt und versteuert worden, hatte der Zoll argumentiert.

Wie jetzt bekannt wurde, hat es vor kurzem  die deutsch-japanische Geigerin Yuki Manuela Janke noch ungleich härter getroffen. Nach Presseberichten bei bild.de und welt.de beschlagnahmte der Frankfurter Zoll bei der 26-Jährigen bereits Ende September eine  Stradivari „The Muntz“  aus dem Jahr 1736, die satte 6,2 Millionen Euro wert sein soll. Obwohl das Instrument im Eigentum der japanischen Stiftung Nippon Music Foundation steht und wohl nicht dauerhaft in Europa verbleiben sollte, werden rund 1,1 Millionen Euro Einfuhrumsatzsteuer verlangt, heißt es in den Berichten.

 


Kategorie: Strafblog
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