Wer sich auf andere verlässt …. Die Folgen des Sturms und eine unnötige Reise nach Düsseldorf



Veröffentlicht am 11. Juni 2014 von

rp_SAM_02923-300x200.jpgGestern Morgen  waren die Straßen von Mönchengladbach nach Düsseldorf wegen der Folgen des schweren Sturm am Vorabend reichlich verstopft. Eine Bekannte hatte mir berichtet, dass sie nach dreieinhalb Stunden Stau auf der A 52 entnervt aufgegeben habe, dorthin zu kommen.

Heute sollte um 9:30 Uhr ein seit längerem anhängiges Verfahren in einer Betrugssache vor dem Düsseldorfer Landgericht fortgesetzt werden. Ich habe frühmorgens noch mal die Verkehrslage gecheckt und bin meine Mails und SMS durchgegangen, ob der Termin vielleicht abgesagt worden ist. Da war aber nichts. Meine Sekretärin bestätigte mir auf Rückfrage, dass ihr auch keine Absage vorliege. Also habe ich mich um 8:20 Uhr auf die Strecke gemacht. Normalerweise fahre ich eine halbe Stunde später los. Drei Minuten vor Sitzungsbeginn habe ich das Landgericht erreicht. Als ich gerade ins Parkhaus einfahren wollte, erreichte mich der Telefonanruf eines Mandanten, der wiederum mit einem der Angeklagten befreundet ist. Ob ich nicht wisse, dass der Termin abgesagt worden ist, fragte der Mandant mich erstaunt, als ich ihm sagte, dass ich spät dran sei und keine Zeit für ihn hätte.

Also habe mein Büro beauftragt, doch schnell mal bei der Geschäftsstelle nachzufragen. Die Antwort kam recht prompt. Die Geschäftsstelle habe gestern einen der Mitverteidiger telefonisch von der wetterbedingten Terminabsage unterrichtet. Der habe es übernommen, die anderen Beteiligten, also auch mich, zu unterrichten. Man bedauere es, wenn die Information nicht bei mir angekommen sei. Ach ja, shit happens. Den Kollegen habe ich noch nicht erreichen können. Der ist mir jetzt mindestens ein Mittagessen schuldig. Obwohl, einklagbar ist das wohl nicht.

Der Geschäftsstelle der Strafkammer will ich keine Vorwürfe machen. Ich denke, die durfte sich schon auf die Zusage des Kollegen verlassen. Aber man sieht mal wieder, wer sich auf andere verlässt, ist manchmal verlassen.

Ich bin längst wieder in der Kanzlei zurück und habe wegen des ausgefallenen Termins Zeit, kurz über mein Missgeschick zu bloggen. Ansonsten freuen sich die Akten auf meinem Schreibtisch darauf, bearbeitet zu werden. Das hätte ich sonst auf die späten Nachmittag- und Abendstunden legen müssen.


Kategorie: Strafblog
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