Vor vielen Jahren habe ich Winfried Hassemer einmal als Redner anlässlich einer Veranstaltung in der Hamburger Paulskirche erlebt und war wirklich hingerissen von der Aura, die er verströmte. Klare, warme Worte zu Freiheitsrechten in der Gesellschaft waren das, wobei ich das Thema seines Vortrages gar nicht mehr so richtig erinnere und nachschlagen müsste. Aber wie in vielen seiner Beiträge ging jedenfalls auch um das Spannungsverhältnis zwischen Sicherheit und Freiheit, wobei Hassemer im Zweifel immer für die Freiheit plädiert hat. So lange wir solche Menschen als Verfassungsrichter haben können, muss uns um die Demokratie nicht bange sein, habe ich gedacht, und fast war ich ein wenig neidisch auf das faszinierende Redetalent und die persönliche Ausstrahlung dieses begnadeten Denkers und Juristen. Winfried Hassemer ist am vergangenen Donnerstag im Alter von nur 73 Jahren verstorben, die Gazetten und das Netz sind voll von Nachrufen. Besonders gefallen hat mir ein Beitrag von Heribert Prantl bei sueddeutsche.de, den ich unseren strafblog-Lesern ans Herz legen möchte.
Kategorie: Strafblog
Permalink: Winfried Hassemer: Im Zweifel für die Freiheit – Ein großartiger Strafjurist ist tot
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